• Blockbuster-Alarm! „The Batman“ läuft jetzt auch in den Hamburger Kinos.
  • Foto: 2021 Warner Bros. Entertainment

So düster ist der neue „Batman“ mit dem „Twilight“-Star

Dunkel, dunkler, Batman! Auch die Kinoneuauflage des geflügelten Superhelden nimmt einen ganz schön mit. „The Batman“, das sind drei Stunden Blockbuster-Material, düstere 175 Minuten, die unter die Haut gehen. Erstmals spielt der Brite Robert Pattinson („Twilight“) Batman – es soll der Auftakt einer neuen Trilogie sein. Jetzt ist der Film in den Hamburger Kinos zu sehen. Die Regie kommt von Matt Reeves („Planet der Affen: Survival“).

Seit zwei Jahren wacht Bruce Wayne alias Batman über die Straßen von Gotham City. Legt sich mit den Gaunern der an New York erinnernden Fantasie-Metropole an. Meist an Batmans Seite: Butler Alfred und Lieutenant James Gordon. Dann erschüttert ein Killer die Elite Gothams: Ein Bürgermeisterkandidat stirbt, andere folgen, darunter der amtierende Staatsanwalt. Batman aber erfährt auch Unterstützung durch eine junge Dame namens Selina Kyle alias Catwoman (Zoë Kravitz). Bei seiner Suche aber nach einem Bösewicht namens The Riddler muss Batman nicht nur neue Beziehungen knüpfen, er wird auch mit wenig schönen Tatsachen aus der Vergangenheit seiner Familie konfrontiert.

Der Film führt weiter, was Christopher Nolan startete

Im Prinzip führt auch der neue Batman das weiter, was Christopher Nolan einst mit seiner legendären „The Dark Night-Trilogie“ (2005-2012) etablierte: Nie zuvor war Batman so düster und nachdenklich wie bei Nolan. Nie zuvor waren die Bösewichte so unheimlich und schräg wie in „The Dark Knight“ (man denke an Heath Ledgers Joker!). Gebrochene, ja nachdenkliche Superhelden gab es im US-Kino vor Nolan so nicht.

Düster: Robert Pattinson als Bruce Wayne 2021 Warner Bros. Entertainment
Das sehr dunkle Bild zeigt Robert Pattinson mit nacktem Oberkörper
Düster: Robert Pattinson als Bruce Wayne

Auch Reeves‘ Batman nun trägt schwer an seiner Last (20 Jahre ist es her, dass der noch blutjunge Batman beide Eltern bei einem Gewaltverbrechen verloren hat). Kaum, dass Pattinson einmal die Mundwinkel auch nur leicht heben darf in diesem Dreistünder. Selbst der muskulöse Oberkörper des 35-jährigen Briten, den er häufig zur Schau stellt, wirkt erstaunlich schrundig und betagt. Pattinson macht seine Sache gut – erinnert mal an James Dean, mal aber auch ein wenig an einen seiner großen Vorgänger im Fledermaus-Kostüm: Christian Bale.

„The Batman“: Keine leichte Kino-Kost

In Paul Dano als The Riddler hat Pattinson zudem einen tollen Gegenspieler. Man kennt den US-Mimen mit dem zugleich so durchschnittlichen wie unvergesslichen Gesicht aus ähnlich enigmatischen, ja unheimlichen Rollen: Man denke an seine furchteinflößende Performance in Denis Villeneuves „Prisoners“.


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Wenn Dano einen kleinen Part aus „Ave Maria“ (das Stück zieht sich wie ein Leitmotiv durch den Film) intoniert, dann ist Gänsehaut garantiert. Überzeugend auch das Spiel von Zoë Kravitz (grad auch zu sehen im neuen Werk von Steven Soderbergh): Vor allem ist es hübsch mitanzusehen, wie sich zwischen Batman und Kravitz‘ Catwoman so etwas wie eine Romanze entspinnt. In seiner Düsternis und Hoffnungslosigkeit jedenfalls wäre dieser Film kaum zu ertragen, wenn Regisseur Reeves uns nicht auch zwei, drei besinnlichere Momente kredenzen würde: Kravitz und Pattinson vor Gothams Skyline, und: endlich, endlich auch mal ein klein wenig Sonne.

Zoë Kravitz ist Selina Kyle - und die ist Catwoman. 2021 Warner Bros. Entertainment
Zoë Kravitz steht in einem sehr dunklen Raum
Zoë Kravitz ist Selina Kyle – und die ist Catwoman.

Ja, dieser neue Batman ist fürwahr keine leichte Kost: Die wunderbar dräuende, teils markerschütternde Musik von Michael Giacchino („Ratatouille“, „Spider-Man: No Way Home“) tut ein Übriges. Abgeschnittene Daumen, verregnete Settings wie aus einem Film noir, hoffnungslose, verzweifelte und korrupte Charaktere wie aus einem Frank-Miller-Comic, eine nicht nur durch Gewalttaten und Verbrechen, sondern schließlich auch durch Wasserfluten überwältigte Stadt (und eine so feine wie unheimlich Edward Hopper-Hommage): Das alles ist schwer zu verdauen; die FSK-Freigabe ab 12 Jahren zumindest fraglich.

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Zum Ende hin aber geben sich Drehbuch und Regie dann doch reichlich Mühe, die Kino-Besucher mit einer etwas positiveren Message wieder hinauszulassen in die echte, derzeit auch nicht eben anheimelnde Welt: „The people need hope“, heißt es im Finale dieser bisher längsten „Batman“-Verfilmung, „die Leute brauchen Hoffnung“. Was könnte wahrer sein, in diesen Zeiten? (dpa/mo)

„The Batman“: 175 Minuten, ab 12 Jahren; Cinemaxx (alle, auch OV), Hansa-Filmstudio, Savoy (OV), Studio-Kino (OmU), UCI (alle)

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