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Drei Darsteller auf der Bühne, das Paar Janet und Brad sehr bieder und evrschüchtert, Dr. Frank’n’Furter in Strapsen und Mieder
  • Im Musical „Rocky Horror Show“ geht es um Lust, Liebe, Mord und Revolte.
  • Foto: Jochen Quast

Sex, Trash & Rock’n’Roll: Musical-Spaß bald in Hamburg

Es ist ein Kult-Musicals und begeistert seit fast 50 Jahren das Publikum. Nun kommt die „Rocky Horror Show“, der wohl schrägste Trip der Musical-Geschichte, für ein paar Tage nach Hamburg. Ein Muss für alle, die es wild mögen. Es geht um sexuelle Wünsche, geheime Begierden, Fetische oder, um es kurz zu sagen, um „Sex, Trash und Rock ’n’ Roll“.

Das frisch verlobte Bieder-Paar Janet und Brad sucht nach einer Autopanne Hilfe in einem nahegelegenen Schloss. Nur wohnt da der exzentrische Außerirdische Dr. Frank’n’Furter (gespielt von Oliver Savile) – er kommt vom Planeten Transsexual und lebt auf dem Schloss seine sexuellen Begierden aus. Brad und Janet werden Zeugen der Erschaffung von Rocky. Und sie werden von Frank’n’Furter verführt, erleben Lust, Liebe, Mord und Revolte.

„Rocky Horror Show“ in der Barclays-Arena

Bis heute hat das Musical großen Einfluss auf die Burlesque-Szene, auf Drag-Shows und Glamrock-Bands. Doch was die Show wirklich einzigartig und jeden Abend anders macht, ist die Publikumsbeteiligung. Über die Jahre hat sich ein richtiger Fankult etabliert. Oliver Savile beschreibt es so: „Das Publikum ist das 15. Crewmitglied und ich liebe es, wie inklusiv die Show ist. Sie ermutigt die Leute dazu, ganz unverblümt für zwei Stunden sie selbst zu sein.“ Dafür kann man sogar Fanpakete kaufen. Inhalt: Konfetti, eine Wasserpistole, eine Zeitung, ein Knicklicht, eine Ratsche, Gummihandschuhe, Klopapier, eine Spielkarte und eine Federboa – und eine Anleitung, was wann wie verwendet werden soll.

Mitmach-Muscial: Ein Riesenspaß fürs Publikum

Beim Gewitter wird mit den Wasserpistolen gespritzt, im Labor die Gummihandschuhe schnalzend angezogen und bei Rockys Geburt Klopapier-Schlangen geworfen. Ein Teil des Publikums taucht auch direkt in Strapses und Co. auf. Auch Oliver Savile schlüpft für seine Rolle in erotische Kostüme und High Heels. „Ich liebe es, mein Kostüm zu tragen! Ich habe niemals, in keiner anderen Show, etwas Vergleichbares getragen. Die High Heels waren definitiv ein neuer Skill, den ich lernen musste, und ich habe Respekt für die, die häufig darin laufen“, sagt er und lacht. „Aber jetzt habe ich den Dreh raus. Sie helfen mir dabei, mich als Frank‘n‘Furter zu fühlen.“


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Hilfreich sei dabei auch die Zeit in der Maske: „Mit Frank durchlebe ich eine 40-minütige Make-up-Transformation, die mich auf den Charakter vorbereitet. Mein Aussehen beeinflusst, wie ich mich fühle“, sagt Savile. „Es macht wirklich Spaß, beides zu spielen – sowohl die feminine als auch die maskuline Ästhetik.“ Seine Lieblingsszene ist denn auch, „ganz klar“, wie er sagt, „,Sweet Transvestite‘! Das ist so ein Kultsong und allein schon der Auftakt bewirkt, dass ich mich jeden Abend wie ein Rockstar fühle!“

„Sweet Transvestite“ ist ein absoluter Kultsong

Für den Engländer ist Frank’n’Furter eine „Traumrolle“: Die „Rocky Horror Show“ begleitet ihn schon jahrzehntelang. „Ich erinnere mich, als Teenager den Film gesehen zu haben. Ich habe bis heute noch kein anderes Musical wie dieses gesehen – das Fest der Individualität war so verspielt und aufregend und vielleicht ist es heute relevanter als je zuvor“, sagt Oliver Savile. Also, Strapsen aus dem Schrank geholt – es lebe die Diversität!

Barclays-Arena: 3.-7.8., Mi-Sa 19.30 Uhr (Sa auch 15 Uhr), So 14 und 18 Uhr, ab 24 Euro

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