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Das Bühnenbild ist ein Schiff, man sieht zwei Männer auf der Brücke, auf dem Dach sitzt im Regen ein Gangster mit Waffe
  • „Dat Füerschipp“ am Ohnsorg – mit (v. l.) Peter Kaempfe, Colin Hausberg und Oskar Ketelhut
  • Foto: Oliver Fantitsch

Packend wie ein Thriller: „Dat Füerschipp“ läuft jetzt in Hamburger Kult-Theater

Hier braut sich ordentlich was zusammen! Am Ohnsorg-Theater wird „Dat Füerschipp“ zum Tatort. Packend wie ein Thriller schildert das Stück (auf Platt- und Hochdeutsch) nach der Erzählung des großen Hamburger Autors Siegfried Lenz die Ereignisse an Bord eines alten Feuerschiffs, das kurz vor seiner Außerdienststellung steht.

Bei aufziehendem Sturm und aufgepeitschter See retten Kapitän Freytag und seine Mannschaft drei Männer aus Seenot. Schnell stellt sich heraus: Es sind schwer bewaffnete Gangster auf der Flucht. Als die Brüder Edgar (Colin Hausberg) und Eugen Kuhl (Anton Pleva) und ihr Anführer Doktor Caspary die Besatzung bedrohen, gerät Freytag in einen dramatischen Konflikt. Kann er seinem Prinzip der Gewaltfreiheit treu bleiben?

„Dat Füerschipp“ am Ohnsorg-Theater in Hamburg

Denn Steuermann (Jannik Nowak) und Smutje (Frank Grupe), Funker Philippi (Dieter Schmitt) und die Matrosen Gombert (Christian R. Meyer) und Zumpe (Sebastian Herrmann) wollen die Ganoven zur Strecke bringen. Und auch Fred (Nikolai Amadeus Lang) stellt sich gegen ihn: Er hält seinen Vater für einen Feigling, der bloß bange ist, dass die angespannte Lage eskalieren und etwas passieren könnte …

Inmitten der feinen Ensembleleistung eine Klasse für sich sind Oskar Ketelhut und Peter Kaempfe. Als windiger Anwalt Doktor Caspary und charakterfester Freytag stehen sich die beiden Männer im fesselnden Machtkampf unversöhnlich gegenüber.

Stück nach der Erzählung von Siegfried Lenz

Das aufwendige Bühnenbild (von Jürgen Höth) – ein drehbares Schiff – ist ein weiterer Pluspunkt. Es lässt die Zuschauer miterleben, wie sich die Lage in der Kombüse und an Deck bis hin zum Mord zuspitzt.

Mitreißend gespielt und eindringlich inszeniert (Regie: Murat Yeginer) macht die auch mehrfach verfilmte Geschichte um Gewaltherrschaft und Verantwortung, aktiven und passiven Widerstand erschreckend deutlich, wie nah die albtraumhaften Vorgänge an Bord unserer Wirklichkeit doch sind.

Am Ende der geglückten Premierenvorstellung feierte das Publikum mit langem Applaus die ganze Mannschaft für einen außergewöhnlich starken und atmosphärisch wunderbar dichten Theaterabend mit Tiefgang.

Ohnsorg-Theater: bis 13.4., diverse Uhrzeiten, 22-35,50 Euro

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