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Er sitzt am Flügel, lächelt in die Kamera, im Hintergrund der Hercules-Schriftzug
  • Komponist Alan Menken (74) hat acht Oscars gewonnen. Gerade arbeitet er in Hamburg.
  • Foto: ABB/picture alliance

Oscar-Preisträger verrät: Darum hat das „Hercules“-Musical jetzt seinen großen Moment

Am Wochenende feiert „Hercules“ in der Neuen Flora Weltpremiere – die Musik für das Musical stammt von Alan Menken (74). Der New Yorker  hat mit seinen Kompositionen für „Arielle, die Meerjungfrau“, „Die Schöne und das Biest“ und „Aladdin“ die goldene Disney-Ära Anfang der 90er geprägt. Acht Oscars hat er gewonnen, so viele wie kein anderer lebender Künstler. Im Gespräch mit der MOPO verrät er, warum „Hercules“ für ihn trotzdem besonders ist.

MOPO: Über „Hercules“ sagten Sie, es wäre die vermutlich unterschätzteste Filmmusik, die Sie je komponiert haben. Warum?

Alan Menken: Richtig. Ich sagte allerdings auch, dass der große Moment für „Hercules“ noch kommen wird. Und ich glaube, dieser Moment ist jetzt da. Es ist mir eine Herzenssache, dass „Hercules“ ein Erfolg wird. Ich empfand das Stück immer als sehr tauglich für die Bühne. Als wir damit anfingen, war klar, damit weitermachen zu müssen. Aber es hat mehr als eine Dekade gebraucht. Jetzt hier in den Preview-Shows zu sitzen und zu sehen, an welchen Stellen die Leute reagieren, ist interessant, weil wir hier und da noch an Stellschrauben drehen können. Dein erstes Publikum ist der finale Kollaborationspartner.

Szene aus dem Disney-Filmvon 1997: Hercules mit Megara, genannt Meg imago images/Everett Collection
Zeichentrick, links Hercules, in seinen Armen Meg
Szene aus dem Disney-Filmvon 1997: Hercules mit Megara, genannt Meg

Für „Hercules“ mussten Sie sich erstmals mit griechischer Mythologie auseinandersetzen. Was war die Herausforderung daran?

Die zentrale Frage war: Was ist die musikalische Übersetzung für griechische Mythologie? Als der Original-Disney-Regisseur meinte, es sei Gospel, war ich erst skeptisch. Aber das gehört alles dazu, wenn man definiert, wie man eine Geschichte erzählen will. Und Gospel war tatsächlich die beste Wahl. Bei „Aladdin“ war es übrigens ähnlich. Das meiste der Musik ist nicht vom mittleren Osten inspiriert. Es ist Harlem-Jazz und Hollywood-Extravaganza, weil es die Hollywood-Version eines Porträts des mysteriösen Mittleren Osten ist.

„Hercules“: Weltpremiere in Hamburg am 24. März

Was muss ein guter Disney-Song Ihrer Meinung nach haben?

Rhythmus, Spannung und Lebendigkeit. Das Wichtigste ist aber, dass der Song etwas aussagt oder erzählt, was verknüpft werden kann mit einer bewegenden Geschichte. Je genauer er sich in die Story einfügt, desto erfolgreicher wird er sein.

Es heißt, dass „Hercules“ in Hamburg seine Weltpremiere feiert. Aber es gab doch schon 2019 bereits eine erste Bühnenversion im New Yorker Central Park?

Das war nicht nur eine erste Bühnenversion, das war eine enorme Produktion mit 200 Menschen auf der Bühne! Es war phänomenal. Das heißeste Ticket der Stadt! Was wir in Hamburg machen, ist nicht open air und hat keine 200 Darsteller. Wir kreieren hier ein eher traditionelles Musical, das in Theatern weltweit gezeigt werden kann. Stilistisch gibt es einige Veränderungen, aber die grundlegende Struktur ist gleich geblieben.

Die beiden Hauptdarsteller des „Hercules“-Musicals: Mae Ann Jorolan und Benét Monteiro Stage Entertainment/Morris Mac Matzen
Beide lächeln in die Kamera
Die beiden Hauptdarsteller des „Hercules“-Musicals: Mae Ann Jorolan und Benét Monteiro

Sie gehören zu dem erlesenen Kreis der 19 EGOT-Preisträger, d.h. Sie haben Emmy, Grammy, Oscar und Tony abgeräumt. Wie viel Glück, Talent und Fügung gehören dazu, um solch eine Karriere hinzulegen?

Ich glaube, dass Beharrlichkeit und Talent die zwei wichtigen Faktoren für mich waren. Mach das, was du liebst – und zwar jeden Tag! Darum sollte man auch kein großes Aufheben machen und nicht um jeden Preis versuchen aufzufallen.

Sehen Sie von der Stadt eigentlich noch etwas anderes als die Neue Flora?

Ich wohnte im „Vier Jahreszeiten“, das ist wunderschön gelegen. Meine Frau und meine Tochter sind mir hinterhergereist – und ja, wir haben ein bisschen Zeit für jede Menge Sightseeing in Hamburg.

Neue Flora: Weltpremiere am 24.3., reguläre Spieltage: Di bis So, verschiedene Zeiten, Tickets ab 63,99 Euro

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