Szene aus Harry Potter und das verwunschene Kind
  • Düster: Szene aus „Harry Potter und das verwunschene Kind“
  • Foto: Manuel Harlan

Noch 5 Wochen bis zur Premiere: Endspurt bei „Harry Potter“

Darsteller schwingen ihre Umhänge zur kraftvollen Musik über die Bühne, Treppen fahren im mystischen Licht zusammen und wieder auseinander – im Mehr!-Theater am Hamburger Großmarkt herrscht endlich wieder Leben! Drei Mal musste die Premiere von „Harry Potter und das verwunschene Kind“ pandemiebedingt verschoben werden, mit 19 Monaten Verspätung soll es am 5. Dezember nun soweit sein. Am Donnerstagabend gab die Cast Einblicke in die vor drei Wochen wiederaufgenommenen Proben.

Und es läuft besser als gedacht. „Ich war wirklich überrascht, dass noch fast alles da war“, meint Madina Frey, die im Stück Rose Granger-Weasley verkörpert. „Es kam ganz oft vor, dass die Musik losging und mein Körper einfach das Richtige gemacht hat.“ Vincent Lang, der als Albus Potter jede Menge Text hat, pflichtet ihr bei: „Ich musste nur die Seiten lesen, dann konnte ich es wieder. Beim Spielen hatte ich das Gefühl, dass mein Körper mehr wusste als mein Gehirn.“

„Harry Potter“: So hart war die lange Corona-Pause für die Darsteller

Fünf Monate hatten sie schon einmal auf den großen Moment hingearbeitet, sogar erste Voraufführungen gespielt, bis am Vorabend der Premiere Mitte März 2020 die Corona-Vollbremsung kam. „Der Morgen danach war verkatert“, erinnert sich Lang. „Es hat mehr als nur eine Nacht gedauert, um das verarbeiten zu können.“ „Ich hatte noch so viel Energie“, berichtet Mathias Reiser, der Scorpius Malfoy spielt. „Als dann nichts mehr war, stand ich vor einem Loch.“


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Geholfen habe ihnen, dass sie über den digitalen Weg weiterhin gemeinsam jeden Morgen Sport gemacht hätten. „Das war superwichtig, um in der Routine und miteinander verbunden zu bleiben“, so Frey. Viele gingen zurück zu ihren Eltern, einige begannen ein Studium oder arbeiteten im Corona-Testzentrum; Spielleiter Eric Lomas half acht Monate auf einer Igelpflegestation aus. Dank Kurzarbeit fielen sie weich.

Nur echt mit Zauberstab und Narbe auf der Stirn: Harry Potter (Markus Schöttl) Manuel Harlan
Szene aus dem Theaterstück mit Harry Potter
Nur echt mit Zauberstab und Narbe auf der Stirn: Harry Potter (Markus Schöttl)

„Wir sind total stolz darauf, dass wir die Cast über 19 Monte zusammengehalten haben“, so Theaterproduzent Maik Klokow. „So einen Talentpool kriegt man nicht so einfach wieder zusammengestellt.“ Potter-Autorin Joanne K. Rowling hatte früh ihre Unterstützung zugesichert. „Ich habe mehrmals mit ihr korrespondiert, weil sie sich natürlich Sorgen gemacht hat“, so Klokow. „Es gab nach der Absage der Premiere einen Brief an uns.“

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Aber jetzt ist die Zauberschule zum Glück wieder geöffnet: „Jeder Tag in den Proben ist einfach magisch und wirklich wunderschön“, erzählt Frey. „Ich sitze oft da und frage mich, ob das gerade wirklich passiert. Ich werd’s erst glauben, wenn das Publikum hier wieder sitzt.“

Mehr!-Theater am Großmarkt: ab 5.12.; das Stück wird in zwei Teilen gezeigt, ab 49,95 Euro pro Teil (ab 99,90 Euro Gesamtpreis), Tickets und Infos gibt’s hier und unter 01806-934 934 

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