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Alexander Klaws und Lucy Diakovska
  • Hatten viel Spaß auf dem roten Teppich: Alexander Klaws und Lucy Diakovska von den No Angels
  • Foto: Imago/Hartmann/FutureImage

„Meine Güte, ist das geil“: Musical-Branche lässt sich in Hamburg feiern

Die Euphorie des Neubeginns lag in der Luft, als am Montag erstmals unter 2G-Bestimmungen im Schmidts Tivoli der „Deutsche Musical Theater Preis“ verliehen wurde. „Meine Güte ist das geil, und es ist so schön eng und so schön voll. Und so viele attraktive Leute hier – ich bin das nicht mehr gewöhnt!“, begrüßte Moderator Thomas Hermanns herrlich aufgekrazt das Publikum.

„Wir streamen auch. Aber Facebook und Co. sind down. Dann hat Helene Fischer jetzt schon geworfen und das Internet gesprengt“, schlussfolgerte er. Die Lacher hatte er damit auf seiner Seite. Anders als noch bei der ersten Preisverleihung 2014 war die Gästeliste prall gefüllt: Gayle Tufts, „No Angel“ Lucy Diakovska und Alexander Klaws gehörten zu den Paten, die 14 Preise, zwei Sonderpreise und einen Ehrenpreis übergaben. Sie waren aber auch gekommen, um Flagge zu zeigen für das Genre Musical, das die letzten 19 Monate pandemiebedingt so arg gebeutelt wurde.

Moderator Thomas Hermanns mit allen Preisträgern und Laudatoren auf der Tivoli-Bühne Morris Mac Matzen
Musical Preise alle Beteiligten auf der Bühne
Moderator Thomas Hermanns mit allen Preisträgern und Laudatoren auf der Tivoli-Bühne

„Mich erfüllt dieser Abend mit absoluter Demut“, meinte Peter Plate (ehemals Rosenstolz, „Ku’damm 56 – Das Musical“). „Schon die ganze familiäre Atmosphäre hier – jeder umarmt sich, es ist einfach überall Liebe. Und man stellt wieder fest, was das Tolle am Musical ist: das Teamwork.“

Gala im Schmidts Tivoli: „Es ist überall Liebe“

Aber es gab auch Appelle: Reinhard Simon vom Veranstalter Deutsche Musical Akademie wollte die Anwesenden als Botschafter dafür gewinnen, dass in den Stadttheatern künftig eine Sparte Musical entsteht. „Dafür werden wir kämpfen!“ 

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Kabarettist Wolfgang Trepper wünschte sich mehr Lohn für Ensemble-Mitglieder, da diese acht Shows die Woche „arbeiten wie Ackerpferde“. Thomas Hermanns fühlte indes Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda auf den Zahn: „Ist Musical Kultur?“ Der erklärte: „Hamburg-Tourismus hat viel Geld mit Wochenend-Reisen nach Hamburg verdient, wo Leute dann auch ins Musical gegangen sind. Daher war es irgendwann sinnvoll, dieses Geschäftsmodell bei der Wirtschaftsbehörde anzusiedeln. Aber natürlich ist Musical eine Theatersparte! Punkt.“ „Danke. Das freut uns sehr“, kommentierte Hermanns unter viel Jubel.

Hamburgs Kultursenator Brosda: Musical ist Kultur!

Dass Musicals im Jahr 2021 auch Tabuthemen anpacken, zeigten Kerry Jean und Dionne Wudu mit dem Lied „So wirst du Frau“ aus dem Musical „Wüstenblume“: Darin geht es um Genitalverstümmelung! Ihr beeindruckender Auftritt wurde mit stehenden Ovationen belohnt. Mit fünf Preisen, u.a. für das beste Musical, war „The Wave – Die Welle“ (Landestheater Linz) von Or Matias der große Absahner des Abends. Der Hamburger Frank Ramond wurde als bester Liedtexter für „Goethe!“ (Bad Hersfelder Festspiele) ausgezeichnet. Alle Preisträger gibt’s hier.

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