Lässig, aber vehement: Thalia-Schauspieler erhält wichtige Auszeichnung
Der mit 10.000 Euro dotierte Boy-Gobert-Preis für den schauspielerischen Nachwuchs an Hamburger Bühnen geht in diesem Jahr an Johannes Hegemann. Der 25-Jährige, 1996 in Jena geboren und in Zürich aufgewachsen, ist seit der Spielzeit 2020/21 Ensemblemitglied am Thalia-Theater. Und die Begründung der Jury – unter Vorsitz des Schauspielers Burghart Klaußner – hat es in sich.
Johannes Hegemann beeindrucke durch seine unaufdringliche Vielseitigkeit, heißt es da. „Da ist zum einen diese Schlaksigkeit – seine Lässigkeit und Jungenhaftigkeit gehören vollkommen der jeweiligen Figur und kommen in ganz unterschiedlichen Schattierungen daher. Andererseits verfügt Hegemann über eine auffallende physische Vehemenz.“
Spiel mit „schrulliger Verrenkungschoreografie“
Und weiter: „In ,Doughnuts’ macht er sich die schrullige Verrenkungschoreografie ganz selbstverständlich zu eigen, in ,Krum’ präsentiert er sich in machohafter Körperlichkeit, in ,Blick von der Brücke’ wird der Konflikt zwischen Schutzbedürftigkeit, innerer Reife und unterschwelliger Aggression spürbar.“ Es scheine, so die Jury weiter, „als lote Hegemann bewusst und mit hohem Verständnis für die ihm anvertraute Sprache die Grenzen des Planbaren aus.“
Boy-Gobert-Preis wird im Thalia-Theater verliehen
Der Preis erinnert an den Schauspieler Boy Gobert (1925-1986), der von 1969 bis 1980 Intendant des Thalia-Theaters war. Zu den bisherigen Preisträger zählen unter anderen Ulrich Tukur, Martin Wuttke, Susanne Wolff, Hans Löw, Gala Othero Winter und Steffen Siegmund. Die Auszeichnung soll am 27. November in einer Matinee im Thalia überreicht werden.
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