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Leonie Benesch (m.) sitzt in einer Szene des Films «Das Lehrerzimmer» mit Kolleginnen zusammen.
  • Eine Szene des Films „Das Lehrerzimmer“, der für den Oscar nominiert worden ist.
  • Foto: dpa/Alamode | Judith Kaufmann

Hamburger Schul-Drama für Oscar nominiert

Im vorigen Jahr holte das Antikriegsdrama „Im Westen nichts Neues“ vier Oscars, darunter den Preis als „Bester Internationaler Film“. Jetzt sind Wim Wenders und Ilker Catak unter den Nominierten – für Japan und Deutschland.

Die Nominierungen für die 96. Oscar-Verleihung im Dolby Theatre in Hollywood am 10. März gab die Film-Akademie in Los Angeles am Dienstag bekannt. „Das Lehrerzimmer“ von Ilker Catak wurde in Hamburg gedreht und handelt von einem Konflikt an einer Schule, der aus dem Ruder läuft. Im Zentrum steht eine junge Lehrerin (Leonie Benesch), die eine Diebstahlserie an ihrer Schule aufklären will.

Ilker Catak und Wim Wenders für Oscars nominiert

„Die herausragende Hamburger Produktion rückt zu Recht endgültig ins internationale Rampenlicht“, sagte Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD). Auch Helge Albers, Geschäftsführer der Moin Filmförderung, die den Film unterstützt hat, freute sich für Ilker Catak: „Mit seinem Ausnahmefilm ,Das Lehrerzimmer‘ könnte er die Sensation jetzt perfekt machen. Das intensive Drama mit einer herausragenden Leonie Benesch hat das Zeug, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.“

Wim Wenders‘ „Perfect Days“ spielt in Tokio und erzählt von einem Mann namens Hirayama (Koji Yakusho), der als Toiletten-Reiniger arbeitet, mit seinem einfachen Leben zufrieden scheint und sehr im Moment lebt. Neben Deutschland und Japan sind drei weitere Länder in der Sparte „International Feature Film“ vertreten: Italien („Io Capitano“), Großbritannien („The Zone of Interest“) und Spanien („Die Schneegesellschaft“).

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Wenders war bereits dreimal für einen Dokumentarfilm-Oscar nominiert: 2000 mit der Musiker-Doku „Buena Vista Social Club“, 2012 mit dem 3D-Tanzfilm „Pina“ über Pina Bausch sowie 2015 mit der Doku „Das Salz der Erde“ über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Am Ende ging der Regisseur aber immer leer aus. „Es ist so eine große Ehre für mich, Japan bei den Oscars zu vertreten, das Land meines großen filmischen Meisters Yasujiro Ozu! ‚Perfect Days‘ war von seinem Esprit getragen, also könnte ich nicht glücklicher sein über diese Nominierung“, teilte der 78-Jährige am Dienstag mit.

Catak hat 2015 bereits einen Studenten-Oscar gewonnen. Sein Abschlussfilm „Sadakat“ an der Hamburg Media School holte damals in der Sparte „Bester ausländischer Film“ den Studenten-Oscar in Gold.

Vier deutsche Filme holten Oscar als „bester internationaler FIlm“

Erst vier deutsche Produktionen gewannen bislang den Preis für den besten internationalen (nicht-englischsprachigen) Film. Vor „Im Westen nichts Neues“ war das zuletzt 2007 Florian Henckel von Donnersmarck mit dem Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“ gelungen. 1980 hatte die Romanverfilmung „Die Blechtrommel“ von Volker Schlöndorff den Auslands-Oscar erhalten, 2003 „Nirgendwo in Afrika“ von Caroline Link. (dpa/fbo)

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