Hamburger gewinnt wichtigen Comedy-Preis — nur ein Detail stört
Wer boxt sich durch aufs Siegertreppchen? Das war am Montagabend wieder die Frage im Schmidts Tivoli. Auf der Reeperbahn-Bühne ging der „20. Hamburger Comedy Pokal“ in die Endrunde. Sieben Stand-up-Comediennes und -Comedians, die sich am Wochenende in den Vorrunden qualifiziert hatten, zogen in die Pointenschlacht um Publikumsgunst und Stoffpokale – angefeuert von lauten Lachern und ausgelassener Heiterkeit der Zuschauer und Zuschauerinnen.
Über das bunte und abwechslungsreiche Programm freuten sich auch Kabarettistin Käthe Lachmann, die als Schirmherrin zum Jubiläum gratulierte. Und Entertainer Sebastian Schnoy, der Initiator des Festivals, betonte eindringlich die Bedeutung der Kleinkunst in schweren Zeiten: „Je trauriger die Ereignisse, umso wichtiger wird Humor.“
„Hamburger Comedy Pokal“ feierte 20. Geburtstag
An der Spitze der „Humordienstleister“ – auf dem mit 3000 Euro dotierten ersten Platz – landete der Hamburger Johannes Floehr. Der Philosoph unter den Comedians, der Fragen stellt wie danach, ob „Strom eigentlich hinter der Steckdose wartet“, ergatterte auch den Publikumspreis.
Ebenfalls doppeltes Glück hatte Benedikt Mittmannsgruber: Im Halbfinale ausgeschieden, qualifizierte der Kabarettist (hofft auf „Orbáns Wiedergeburt als Vollblut-Araber“) sich über die „2. Chance-Show“ und wurde prompt Zweiter.

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Mit dem wohl ungewöhnlichsten Beitrag – einer kuriosen Clownerie über einen Skiausflug – schafften es Valter Rado und Tim Schaller auf den dritten Platz.
„Es gibt gute Künstlerinnen, auf der Bühne führt kein Weg an ihnen vorbei“, so Sebastian Schnoy, der in diesem Jahr einen Frauenanteil von fast 50 Prozent unter den Teilnehmenden verkünden konnte. Doch die Fachjury und das Publikum werteten anders. So blieben auf dem Siegerpodest die Kerle doch wieder unter sich. Schade.
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