Das Gemälde zeigt eine Frau
  • Alma del Banco malte die „Dame in Grün“ um 1925.
  • Foto: Quandt

Geheimnisvolle „Dame in Grün“: Bild von wichtiger Hamburger Malerin wird versteigert

Ihre Vorbilder waren Matisse und Cézanne, sie lernte bei der Hamburger Maler-Legende Ernst Eitner und wurde selbst zu einer der bedeutendsten Akteure der Hamburger Kunstszene. Die Rede ist von Alma Aline Henriette del Banco (1862-1943). Nun wird ein wichtiges Werk der großen Künstlerin beim Auktionshaus Stahl in Hohenfelde versteigert.

„Dame in Grün“ ist der Titel des um 1925 entstandenen Ölbilds. Der Startpreis bei der Versteigerung am 24. Februar beträgt 4000 Euro. Wer die schöne Dargestellte war, das ist leider unbekannt. Der Malerin Alma del Banco war die Liebe zur Kunst nicht in die Wiege gelegt worden. Ihr Vater Eduard Moses del Banco war ein erfolgreicher Hamburger Kaufmann und betrieb ein Geschäft an der Deichstraße, dort handelte er mit Schweineborsten, Pferdehaaren und Bettfedern.

Alma del Bancos „Dame in Grün“ kommt unter den Hammer

Die junge Alma del Banco wuchs in Wohnungen am Gänsemarkt und am Jungfernstieg auf, ihr großzügiger Bruder mietete ihr ein Atelier an der Großen Theaterstraße. Erst im Alter von 30 widmete sich Alma der Malerei. In der Damen-Kunstschule Valeska Röver lernte sie bei Ernst Eitner und Artur Illies den norddeutschen Impressionismus kennen und schätzen. Von ihrem Lehrer Eitner wird bei der Auktion im Februar das Bild „Am Winterhuder Fährhaus“ angeboten. 

Del Banco reiste in den Süden Europas und begeisterte sich dort für die Farben, setzte diese zurück in Hamburg bei ihren Werken ein. Auch nach Paris zog es die Hamburgerin, sie traf Maler wie Fernand Léger und tauschte sich mit ihnen aus.

„Am Winterhuder Fährhaus“ schuf Alma del Bancos Lehrer Ernst Eitner (1867-1955). Quandt
„Am Winterhuder Fährhaus“ schuf Alma del Bancos Lehrer Ernst Eitner (1867-1955).
„Am Winterhuder Fährhaus“ schuf Alma del Bancos Lehrer Ernst Eitner (1867-1955).

1919 zählte Alma del Banco zu den Gründungsmitgliedern der Künstlervereinigung „Hamburgische Sezession“. Alma del Banco wurde eine gefragte Porträtistin, malte aber auch immer wieder die von ihr so geliebten norddeutsche Landschaften.

Als Jüdin durfte sie ab 1933 nicht mehr ausstellen. Im Rahmen der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ wurden 13 ihrer Werke aus der Kunsthalle entfernt und neun davon zerstört. 1943 erhielt die 80-jährige Alma del Banco den Deportationsbescheid ins Ghetto Theresienstadt. Am 8. März nahm sich die große Hamburger Künstlerin daraufhin mit Morphin das Leben.

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