x
x
x
Mann hebt mit angewiedertem Gesichtsausdruck ein Baby von sich weg
  • Mathias Herrmann im Stück „Drei Männer und ein Baby“
  • Foto: Dietrich Dettmann

Erstaunlich gestriges Macho-Stück: Publikum verlässt Theater vorzeitig

Grober Klamauk, angestaubter Humor, wenig Witz: In der Komödie Winterhuder Fährhaus lassen „Drei Männer und ein Baby“ – nach dem 80er-Jahre-Erfolgsfilm von Coline Serreau – leider keine große Begeisterung aufkommen. Papierdünn ist die Geschichte um die eingefleischten Junggesellen Michel, Jacques und Pierre.

In ihrer schicken Pariser WG lassen es die potenten Kerle richtig krachen – und die „Puppen“ für sich tanzen. Doch mit Partys, lauter Musik und ständigen Damenbesuchen ist für die Macho-Männer Schluss, als sie einen vor ihrer Haustür abgestellten Korb mit einem Baby finden. Weil Jacques – er soll der Kindsvater sein – verreist ist, müssen Pierre und Michel wider Willen das Windelwechseln und Fläschchengeben übernehmen. Und die beiden schaffen es, das Kind Marie zu schaukeln.

Grober Klamauk: Stück nach 80er-Jahre-Erfolgsfilm

Heio von Stetten (Pierre), Mathias Herrmann (Michel) und Boris Valentin Jacoby (Jacques) – gefragte und profilierte Fernseh- und Theaterschauspieler – halten die biedere, angestrengt um Leichtigkeit bemühte Inszenierung (Regie: Christian Brey) routiniert am Laufen, können im Laufe des Abends an Überzeugungskraft zulegen. Als die zu liebevollen Vätern mutierten Frauenhelden „ihrer“ Marie dreistimmig ein Schlaflied singen, gibt’s bei der Premiere sogar Szenenapplaus.

Tina Rottensteiner schlüpft mit fliegendem Perücken- und Kostümwechsel in sämtliche Frauenrollen, von Maries Mutter bis zum peinlich berührenden Reigen aufreizender Sexpartnerinnen, die in den Schlafzimmern der „Windel-Profis“ verschwinden.

Komödie Winterhuder Fährhaus zeigt „Drei Männer und ein Baby“

Für Lacher im Publikum sorgen immerhin schlagfertige Wortduelle, für Stimmung ein Mix französischer Hits. Dennoch verließen am Premierenabend einige Zuschauerinnen und Zuschauer vorzeitig die Komödie. Zu unglaubwürdig das ganze Theater von der Überwindung alter Rollenbilder.

Komödie Winterhuder Fährhaus: bis 23.7., diverse Uhrzeiten, 25-39,50 Euro, Tel. 48 06 80 80

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp