Er war eine „Star-Club“-Legende: „Kingsize“ Taylor gestorben
Seine Fans sind inzwischen um die 80. Aber wenn sie seinen Namen hören, dann leuchten die Augen, dann zuckt es wieder in den alten Knochen. Die Rede ist von „Kingsize“ Taylor, einem der ganz großen britischen Rockmusiker der 60er Jahre, der in Deutschland vor allem durch seine zahlreichen Auftritte im legendären Star-Club berühmt wurde. Nun ist er tot.
Seine Fans sind inzwischen um die 80. Aber wenn sie seinen Namen hören, dann leuchten die Augen, dann zuckt es wieder in den alten Knochen. Die Rede ist von „Kingsize“ Taylor, einem der ganz großen britischen Rockmusiker der 60er Jahre, der in Deutschland vor allem durch seine zahlreichen Auftritte im legendären Star-Club berühmt wurde. Nun ist er tot.
Nach MOPO-Informationen starb Edward „Ted“ Taylor, wie er bürgerlich hieß, in der Nacht vom 1. auf den 2. Januar in seinem Haus in Southport im Nordwesten Englands. Sein Sohn Mark Taylor war in den letzten Stunden bei ihm.
Den Spitznamen verdankt er seiner Größe und seiner Körperfülle

Der Sänger und Gitarrist hatte seine musikalischen Wurzeln im Rock ’n’ Roll und im Folk. Ab 1957 gehörte er den „James Boys“ an, einer Liverpooler Skiffle-Group. Ende 1957 gründete Taylor seine eigene Rock ’n’ Roll-Band, die ab 1960 unter dem Namen „King Size Taylor And The Dominoes“ erst in England, vor allem aber in Deutschland auftrat. Aufgrund seiner Körpergröße (über 1,90 Meter) und seiner untersetzten Figur gab das Publikum Taylor den Spitznamen „Kingsize“.
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Mit einem Repertoire aus Rock ’n’ Roll, R&B, Blues und Country & Western traten „King Size Taylor And The Dominoes“ im Sommer 1962 ihr erstes Deutschland-Gastspiel im „Star Club“ in Hamburg an. An 500 der ersten 800 Tage des legendären Musik-Clubs spielte die Formation dort als Hausband.
Mehr als 500 Auftritte im legendären „Star-Club“
Im Sommer 1964 kam es zum Streit: Die Dominoes trennten sich von ihrem Bandleader und Namensgeber. Ted Taylor ging zurück nach Liverpool und arbeitete wieder in seinem erlernten Beruf als Fleischer. 1966 und 1967 veröffentlichte er noch zwei Singles: „Somebody’s Always Trying / Look For My Baby“ und „Let Me Love You / Thinkin’“ – aber Verkaufserfolge wurden sie nicht. Enttäuscht zog sich Taylor zunächst aus dem Showbusiness zurück.

Anlässlich des 40. Star-Club-Jubiäums 2002 kam Taylor nach Hamburg zurück und feierte eine Reunion mit den „Dominoes“. Bei dieser Gelegenheit begegnete er nach 39 Jahren erstmals wieder Marga Ion, mit der er schon in den 60er Jahren liiert war, und heiratete sie.
In Hamburg traf Taylor 2002 seine Jugendliebe wieder

Die ersten Jahre lebte das Ehepaar in England. 2006 siedelten die beiden nach Hamburg über, wo Taylor wieder regelmäßig als Sänger und Gitarrist auftrat und eine neue Band gründete: „Brotherhood Of Rock ‚N‘ Soul“. Taylor stand neben Tony Sheridan, Chris Farlowe, Beryl Marsden, Karl Terry und anderen anlässlich der Feier des 50. „Star Club“-Jubiläums im April 2012 auf der Show-Bühne der Fliegenden Bauten. 2007 feierte er mit seiner alten Band, den „Dominoes“, das 50. Bühnenjubiläum. 2008 veröffentlichte Taylor sein letztes Album: „Kingsize Taylor With Brotherhood Of Rock ‚N‘ Soul“.
Taylor starb nach schwerer Krankheit – er wurde 83 Jahre alt

Nach dem Tod seiner Frau kehrte Taylor vor fünf Jahren nach Großbritannien zurück, wo er gemeinsam mit seinem Sohn ein Haus in Southport bewohnte. Dort schlief er jetzt nach schwerer Krankheit friedlich ein. Er wurde 83 Jahre alt.