Zwei junge Menschen mit verzweifelt-leerem Gesichtsausdruck
  • Ja, hört uns denn niemand? „Epic Fail“ am Jungen Schauspielhaus
  • Foto: Sinje Hasheider

„Epic Fail“ am Jungen Schauspiehaus: Antike Helden? Alles Loser!

Die jugendlichen Akteure treten nach und nach vor das Publikum im Jungen Schauspielhaus. Sie bringen erst mal gar keinen Ton heraus. Dann blitzt und donnert es. Das Gewitter weckt ungute Gefühle. „Unsere Zukunft ist ungewiss“, sagt einer. Das ist vermutlich der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich alle Mitglieder der Generation Z einigen können. Wenn man doch bloß nach vorne blicken könnte! Wenn es also eine Kassandra gäbe, die Seherin aus der griechischen Mythologie …

Doch deren Warnungen hat niemand geglaubt, weil sie verflucht war. Zunächst also erzählen die acht Darsteller:innen die Geschichte der alten Sagen im Schnelldurchlauf: Chaos, Gaia, Apollon, Trojanischer Krieg – die vielen Namen und Ereignisse wirken fast wie ein gespielter Wikipedia-Eintrag.

Nachwuchs-Ensemble spielt in „Epic Fail“

Oder besser: wie eine „Grieche-Novela“. Fazit: Die Stars der antiken Erzählungen sind ziemliche Loser – worauf der tolle Titel des Stücks anspielt – und außerdem werden immer die Frauen für alles verantwortlich gemacht. Helden und Vorbilder? Pah!

Die Mitglieder aus dem Nachwuchs-Ensemble des „SchauSpielRaum“-Projekts müssen ihre eigenen Stimmen finden, und das tun sie im letzten Drittel des rund 50-minütigen Stücks. Denn sie selbst sind die Hoffnung und die Schmiede ihrer Zukunft. Eine so einfache wie absolut gültige Schlussfolgerung!

Junges Schauspielhaus: wieder am 25.1., 22./23.2., 8.3., diverse Zeiten, 5 Euro, Tel. 24 87 13

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