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Daniel Craig als James Bond
  • Der Ex-James-Bond-Schauspieler lästerte jüngst in einem Interview über Drehbücher – und findet dabei deutliche Worte. (Archivbild)
  • Foto: Universal Pictures

Endlich im Kino: So gut ist der neue Bond

Oktober 2019, Februar 2020, April 2020, November 2020, März 2021 – fünf Mal wurde der Start des neuen James Bond verschoben. Das war nicht nur der Pandemie geschuldet, zuerst gab es einen Wechsel auf dem Regiestuhl – von Danny Boyle zu Cary Joji Fukunaga – dann wurde am Drehbuch nachgebessert, dann kam Corona. Es ist den Produzenten hoch anzurechnen, dass sie nicht der Versuchung erlagen, „Keine Zeit zu sterben“ auf einem Streaming-Kanal zu verheizen. Ein Bond gehört nun mal auf die große Leinwand. Aber hat sich das lange Warten gelohnt?

Zu Beginn (nach einem ungemein spannenden Prolog, in dem Madeleine als Kind dem Killer Safin begegnet) verbringt James mit seiner Madeleine (Léa Seydoux) einen Liebesurlaub im malerischen Matera in Italien. Doch dann entkommt er nur um Haaresbreite einem Mordanschlag, was das Ende der Beziehung bedeutet, denn Bond muss annehmen, dass sie ihn verraten hat.

Es ist Daniel Craigs letztes Mal. Entsprechend hoch sind die Erwartungen

Fünf Jahre später bittet ihn sein CIA-Freund Felix Leiter (Jeffrey Wright) um Hilfe: Nach einem Überfall auf ein streng geheimes Labor ist ein Wissenschaftler verschwunden. Und mit ihm zur biochemischen Waffe modifizierte Pockenviren. Die Spur führt zum geheimnisvollen Lyutsifer Safin (Rami Malek).

Es ist Daniel Craigs letzter Auftritt als James Bond. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. Schon 2006 hat er mit „Casino Royale“ dem Spion ein zeitgemäßes Image verpasst. Craigs Bond war härter, aber auch verletzlicher als seine Vorgänger und durfte sogar Gefühle zeigen; die Hauptfiguren bekamen mehr Tiefe.

Christoph Waltz hat als Blofeld einen überflüssigen Kurzauftritt

Ist die Mission, einen fulminanten Abgang hinzulegen, also geglückt? Nicht ganz. Da ist zum einen das Bemühen, jeder Figur noch einmal Raum zu geben, was dazu führt, dass etwa Christoph Waltz als im Hochsicherheitsgefängnis einsitzender Blofeld einen überflüssigen Kurzauftritt hat. Auch die neue 007, Nomi (Lashana Lynch), hätte mehr Gelegenheit verdient, sich in Szene zu setzen, ebenso Naomie Harris als Moneypenny. Seydoux, die schon im Vorgänger „Spectre“ mitspielte, bleibt blass. Dafür kann sie allerdings nichts, ihre Rolle ist einfach die unrühmliche Ausnahme, was die ansonsten starken Frauenfiguren betrifft. Große Klasse: Ana de Armas als tatkräftige und sehr witzige Spionin Paloma.

Lashana Lynch ist die neue Bond. Universal Pictures
Lashana Lynch als 007
Lashana Lynch ist die neue Bond.

Und die Actionszenen? Dafür sind die Bond-Streifen schließlich berühmt, auch wenn ihnen Reihen wie „Mission Impossible“ und „Fast & Furious“ diesbezüglich längst den Rang abgelaufen haben. Regisseur Fukunaga sorgt durchaus für genug Verfolgungsjagden und Explosionen, doch spektakulär ist das alles nicht. Einzig eine Szene bleibt im Gedächtnis: James und Madeleine werden in ihrem gepanzerten Aston Martin von allen Seiten beschossen, die Scheiben drohen zu bersten, Madeleine wird hysterisch, doch James bleibt ganz ruhig, geradezu gleichgültig. Erst im allerletzten Moment startet er den Wagen und rast davon.

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Fast alles ist anders in diesem Bond. Die Welt muss der Superagent zwar erneut retten, aber er ist müde geworden. Das Ende dürfte dennoch so manchen Fan schockieren.

163 Minuten, ab 12 Jahren; Astor-Film-Lounge, Blankeneser Kino, Cinemaxx (alle, auch 3D), Elbe, Hansa-Filmstudio, Holi, Koralle, Passage, Savoy (OV), UCI (auch 3D), Zeise

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