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Stomp-Szene auf der Bühne, vorne haut eine Frau auf einen riesigen Eimer, hinten Männer auf Tonnen
  • Präzise trommeln – weil das alle machen, wird daraus ein mitreißendes Stomp-Konzert.
  • Foto: Steve McNicholas

Einfach mal draufhauen: Kracher-Show „Stomp“ begeistert Hamburger Publikum

Riesige Trommeln lassen die Halle erbeben, wenig später verbreiten raschelnde Steichholzschachteln pure Poesie: Das Spektakel „Stomp“ ist zurück in Hamburg. Besser denn je, doch vor allem in jeder Szene rhythmisch perfekt und total witzig.

Das Bühnenbild erinnert an eine unaufgeräumte Werkstatt über zwei Etagen. Oben hängen allerlei Gegenstände, die darauf warten, betrommelt zu werden, unten ist Platz zum Rangieren. Von Koffern zum Beispiel, denn auch diese mobilen Kästen eignen sich wunderbar zum Draufhauen. Zwischen jedem Ton wechseln sie rollend ihren Standort – ein Meisterwerk an Koordination. Das gilt für den gesamten Abend.

„Stomp“: Noch bis 18. Februar auf Kampnagel

In den 100 Minuten herrscht zwischen den zwei Frauen und sechs Männern  blindes Vertrauen, ansonsten wäre auch eine sensationelle Nummer wie diese undenkbar: Dosen werfen, Dosen fangen und dazwischen präzise einmal trommeln, aber so, dass es ins gesamte Percussion-Konzert passt.

Als sich ein grauer Müllsack auf die Bühne verirrt, schauen drei Performer:innen, was sich darin wohl zum Musikmachen eignet: Ein Pizzakarton, eine Pappschachtel sowie Plastikflaschen geben Töne von sich, ja sogar eine simple Plastiktüte rauscht, wenn jemand sie „beatmet“. Absolut sensationell ist, wie aus einem regelmäßigen Husten und knisternden Zeitungen ein „Gespräch“ entsteht. Ähnlich faszinierend wirkt der Dialog der Feuerzeuge im Dunkeln, die nicht nur rhythmisch klappen, sondern Sound mit Licht kombinieren.

Jede Szene ist rhythmisch perfekt – und total witzig

Der Höhepunkt der sagenhaften Show ist ein bewegliches Schlagzeug: Im Mittelpunkt wartet der Schlagzeuger darauf, dass ihm verschiedene Hohlkörper angeboten werden, und so bespielt er mit seinen zwei Besen, was ihm im ständig schneller werdenden Tempo rundherum angereicht wird: Kanister, Topf, Kanne, Eimer, Tablett und Schüssel.

Zum Finale stampfen drei Performer mit riesigen Fässern an ihren Füßen lärmend über die Bühne, während der Clown des Abends ihnen mit der bescheidenen Variante putzig hinterherzappelt: Für ihn müssen untergeschnallte Konservendosen reichen. Das völlig begeisterte Publikum holt noch eine charmante Zugabe heraus. Unbedingt schauen und staunen!

Kampnagel: bis 18.2., diverse Uhrzeiten, ab 59,90 Euro

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