x
x
x
Sergeant Johnson geht körperlich gegen Kenneth Baxter an
  • Sergeant Johnson (Ulrich Bähnk, l.) und Kenneth Baxter (Boris Aljinovic)
  • Foto: Oliver Fantitsch

„Diese Geschichte von Ihnen“ an Hamburger Theater: Zwei Menschen am Limit

Starker Stoff, mit großartigen, aus dem Fernsehen bekannten Schauspielern packend inszeniert: Das macht „Diese Geschichte von Ihnen“ am Ernst-Deutsch-Theater zur fesselnden Erfolgsaufführung mit gesellschaftskritischer Note.

Regisseur Harald Weiler inszenierte das Schauspiel von John Hopkins als zeitloses Seelendrama um Sergeant Johnson. Der Kriminalbeamte steckt in einer tiefen Krise, ausgelöst auch durch Ereignisse, die in seinem Leben nicht stattgefunden haben: Seit 30 Jahren im Polizeidienst, wurde Johnson kein einziges Mal befördert. Und seine Ehe mit Maureen (zurückgewiesen und frustriert: Katharina Abt) ist längst gescheitert, zwei mit Puppen vollgestopfte Wohnzimmerschränke zeugen überdeutlich vom unerfüllten Kinderwunsch des Paares.

Zeitloses Seelendrama am Ernst-Deutsch-Theater

Das Stück beginnt mit Johnsons Eröffnung, er habe im Verhör vielleicht einen Mann umgebracht. Wie zunächst Maureen, versucht später auch Chefinspektor Cartwright (jovial: Stephan Schad) herauszufinden, wie es zu der Schlägerei zwischen dem Kriminalbeamten und dem inzwischen im Spital verstorbenen Baxter kommen konnte.

Einblicke in das, was sich im Verhörraum abspielte, bekommen wir dann im Schlussakt. Johnson, übermüdet und krank vor Ehrgeiz, endlich zu beweisen, was in ihm steckt, will Baxter (Boris Aljinovic) mit aller Gewalt als den gesuchten Kinderschänder überführen. Zwar bleibt offen, ob der Verdächtige tatsächlich der Täter war, klar aber wird: Als der ihm überlegene Kenneth Baxter den Spieß umdreht, Johnson ins „Verhör“ nimmt und dessen wunden Punkt trifft, rastet er aus.

Langer Applaus und Bravos am Premierenabend

Die Rolle des kleinen Kripo-Beamten, der das Gefühl, im Leben zu kurz gekommen zu sein, hinter Aggressivität und unbeherrschten Wutausbrüchen, Rücksichtslosigkeit und Gewalt aufscheinen lässt – für Ulrich Bähnk als Johnson wird sie zum großen persönlichen Erfolg. Für ihn und das gesamte Team gab’s am Premierenabend langen Applaus und Bravos.

Ernst-Deutsch-Theater: bis 15.4., diverse Uhrzeiten, 28-42 Euro, Tel. 22 70 14 20

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp