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Szene aus „Die Räuber“, eine Darstellerin mit roter Farbe
  • Ziemlich blutig, ziemlich tödlich: „Die Räuber“ am Thalia-Theater
  • Foto: Armin Smailovic

„Die Räuber“ am Thalia-Theater: Viel Blut, viel Bier

Brüder streiten im Sandkasten, in der Bibel, in Legenden und natürlich im Theater. Ob Kain und Abel, Romulus und Remus oder eben Karl und Franz Moor: Ein deftiger Bruderzwist sorgt immer für dicke Luft und guten Erzählstoff. Jetzt auch im Thalia.

In Friedrich Schillers Erstlingswerk „Die Räuber“ sind die beiden Moor-Sprösslinge in Temperament und Aussehen so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Vaterliebling Karl kommt als Student in Leipzig zwar auf moralische Abwege, hofft aber auf die gräfliche Vergebung. Der hässliche und vernachlässigte Franz ergreift seine Chance und strickt eine astreine Intrige. In der Klemme schwingt sich Karl zum rücksichtslosen Räuberhauptmann auf. Dann kommt es zum tödlichen Showdown auf dem Schloss.

Die Räuberbande wird im Thalia von Frauen gespielt

Im Thalia-Theater bringen Regisseur Michael Thalheimer und sein Team den Deutsch-LK-Klassiker mit einer eindrücklichen Bild-Ästhetik auf die Bühne – abstrakte Säulen als Wald, in der Mitte ein großer Zylinder, der die Personen ins Spotlight setzt. Etwa den tollen Merlin Sandmeyer als verrenkten Franz, der zu Beginn einen langen Monolog über sein Schicksal und seine Pläne hält.


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Er ist der einzige Mann inmitten eines starken Frauen-Ensembles: Bruder Karl (Lisa Hagmeister), die Räuberbande und diverse Nebendarsteller sind weiblich besetzt (besonders Karin Neuhäuser rockt ihre drei Kleinrollen großartig). Die Inszenierung punktet mit kraftvollen Szenen, mit Blut, Bierdosen und Musik, ist aber punktuell unnötig lärmend und aufgekratzt.

Thalia-Theater: 4./15./21./26.11., div. Zeiten, 11-55 Euro, Tel. 32 81 44 44

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