Das sind die zehn besten Hamburg-Bücher zum Verschenken
2022 war bislang in vielerlei Hinsicht eher: geht so. Aber was ist das für ein tolles Lesejahr! Auch Hamburger Autorinnen und Autoren haben viel Neues rausgebracht – und direkt wichtige Preise gewonnen. Sollten Sie also noch auf der Suche nach einem Geschenk sein: Ob ausgezeichneter Roman, Thriller, Comic oder mörderischer Rathaus-Krimi – hier werden Sie fündig!
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2022 war bislang in vielerlei Hinsicht eher: geht so. Aber was ist das für ein tolles Lesejahr! Auch Hamburger Autorinnen und Autoren haben viel Neues rausgebracht – und direkt wichtige Preise gewonnen. Sollten Sie also noch auf der Suche nach einem Geschenk sein: Ob ausgezeichneter Roman, Thriller, Comic oder mörderischer Rathaus-Krimi – hier werden Sie fündig!
Für alle, die Romane lieben
Wuchtiges Debüt: Claudia Schumachers „Liebe ist gewaltig“ ist ausgezeichnet – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Hamburgerin erhielt für ihren Roman vor ein paar Tagen den „Hamburger Literaturpreis“: „Buch des Jahres“! Dabei hat die Geschichte eine ordentliche Schwere. Es geht um eine Vorzeigefamilie, die alles andere als vorzeigbar ist. Der Vater prügelt Frau und Kinder, und Juli, eine der Töchter, fordert ein Ende der Gewalt. Eine Erzählung über drei Jahrzehnte inklusive Verletzungen und einer möglichen Heilung. „Das hier ist nicht einfach nur ein starkes Debüt“, sagt Schumachers Schriftsteller-Kollege Benedict Wells, „es ist ein sprachgewaltiger, erschütternder, psychologisch kluger Wurf.“ 376 Seiten, dtv, 22 Euro
Blick in die Leere: Kristine Bilkaus „Nebenan“ war in diesem Jahr für den Deutschen Buchpreis nominiert. Ein Roman, der zuerst ein bisschen Arbeit verlangt, dann aber umso mehr fesselt. Das Buch der Hamburgerin ist leise, nichts scheint so richtig voranzugehen. Da ist die Keramikerin Julia, die gerade mit ihrem Mann aus Hamburg in ein Dorf irgendwo am Nord-Ostsee-Kanal gezogen ist. Und da ist Astrid, 20 Jahre älter, dort aufgewachsen und Ärztin. Es ist viel Stillstand – bis eine Familie aus der Nachbarschaft verschwindet. Niemand weiß, wo sie ist, das Haus ist leer … 288 Seiten, Luchterhand, 22 Euro
Drei-Städte-Saga: Nach ihrer Jahrhundert-Trilogie über vier Freundinnen von der Uhlenhorst hat sich Carmen Korn eine weitere Reihe ausgedacht. Mit Band zwei, „Zwischen gestern und morgen“, endet diese Saga über befreundete Familien aus Köln, Hamburg und San Remo. Spielte „Und die Welt war jung“ in den 50er Jahren, geht’s jetzt um die Swinging Sixties, Jugendrevolte und bewegte Zeiten. 576 Seiten, Rowohlt, 24 Euro. Carmen Korn liest Sonntag im Torhaus Wellingsbüttel (11.30 Uhr) und am 20.1. auf Einladung des Bücherecks Niendorf Nord im Gymnasium Ohmoor (19.30 Uhr).
Kiez, Bier und Rock’n’Punk: Albert zieht in den 90ern aus der Provinz nach St. Pauli. Zum Studieren. Dass das nichts wird, merkt er schon in den ersten Tagen. Denn da sind durchzechte Nächte, das zarte Band der Liebe und seine erste eigene Band … Ähnlichkeiten zum wahren Leben von Rasmus Engler, Autor und Musiker, sind rein zufällig. Der (Wahl-)Hamburger hat den Roman zusammen mit Jan Müller von Tocotronic geschrieben – ein großer Lesespaß nicht nur, aber auch für alle, die in den 90ern selbst auf dem Kiez unterwegs waren. 384 Seiten, Ullstein, 21,99 Euro. Die beiden Autoren lesen am 18.12. im Uebel & Gefährlich (20 Uhr)
Für Fans von Krimis und Thrillern
Spurensuche im Rathaus: Wo Henrik Siebold seine Kommissare nicht schon überall hat ermitteln (und manchmal auch über alle Maßen trinken!) lassen: Altona-Altstadt, HafenCity, Eimsbüttel, Japan – sogar beim HSV. Diesmal, in „Inspektor Takeda und das schleichende Gift“, dem sechsten Band der Reihe, bekommen es Claudia Harms und ihr japanischer Kollege Kanjiro Takeda mit einem fast vergessenen Mädchenmord zu tun. Und erste Spuren führen ins Rathaus … 352 Seiten, Aufbau Taschenbuch, elf Euro. Auch die Hörbücher – gelesen von Denis Moschitto – sind sehr zu empfehlen.
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Mörderisches Vergnügen: Die Rente ist für Leo Hansen offensichtlich ein einziges mörderisches Vergnügen: Erst gründete er mit 68 Jahren das Ostsee-Krimifestival in Neustadt/Holstein – dann debütierte er schließlich auch noch selbst als Krimi-Autor. Im August erschien sein Erstling „Alsternacht“, und der hat es in sich. Vier angesehene Männer werden an unterschiedlichen Hamburger Hotspots entdeckt, alle nackt, alle entstellt. Die Spur führt zu einer Kaufmannsgilde mit dubiosen Geschäftsbeziehungen ins Ausland. 368 Seiten, Emons, 15 Euro. Leo Hansen liest am 19.1. im Café Knuth (19.30 Uhr)
Sex-Tourismus und die Barschel-Affäre: Der Name Uwe Barschel wird im ganzen Buch nicht ein einziges Mal erwähnt. Und doch liegt Manfred Ertels „Akte B.“ genau diese Geschichte zugrunde. Kein Wunder, war der Hamburger doch damals als „Spiegel“-Reporter an der Aufdeckung der sogenannten „Waterkantgate“-Affäre beteiligt. Im Mittelpunkt des Polit-Thrillers steht eine junge Frau, die sich zusammen mit einer Hamburger Oberstaatsanwältin ins Dickicht der deutsch-deutschen Geschichte stürzt. Und unter anderem geht es da um einen Ministerpräsidenten, der in den 80ern regelmäßig in der DDR ein- und ausging – und das nicht nur offiziell. 384 Seiten, Ellert-Richter, 18 Euro
Für die, die das Besondere schätzen
Bilder einer Tanz-Ära: 330 zum Teil noch nie veröffentlichte Fotos gibt es in „50 Jahre Hamburg Ballett John Neumeier“ zu bestaunen. Kein Wunder, blickt der Bildband doch zurück auf ein halbes Jahrhundert voller Kunst. Ein Buch, das den Tänzer, Ballettintendanten und Ausnahme-Choreografen von der ersten bis zur letzten Seite feiert. 256 Seiten, Seemann-Henschel, 49 Euro
Einige der genannten Bücher finden Sie auch im MOPO-Shop unter shop.mopo.de
Ausgezeichneter Comic: Was für ein Jahr für Birgit Weyhe! Erst wurde die Hamburgerin als „Beste deutschsprachige Comic-Künstlerin“ ausgezeichnet, dann war „Rude Girl“ auch noch beim „Hamburger Buchpreis“ als „Buch des Jahres“ nominiert. Weyhe erzählt eine Geschichte in einer Geschichte. Eigentlich geht es um die Biografie von Priscilla Layne: Die Germanistik-Professorin aus North Carolina steht für Schwarzes Empowerment – sie stammt aus der Karibik, wuchs in den USA in einfachen Verhältnissen auf und war für die Weißen immer zu schwarz und für die Schwarzen immer zu weiß. Weyhe geht in „Rude Girl“ aber auch der Frage nach, ob sie als Weiße überhaupt Schwarze Geschichte erzählen darf. 312 Seiten, Avant-Verlag, 26 Euro
Nachschlagen mal anders: Es kann schon sein, dass Menschen sich über dieses Buch wundern. Die wissen dann aber vielleicht einfach nur nicht, dass Jörn Tietgen mit seinem „Hambuch“ eine alte Tradition aufgegriffen hat: Familien führten früher ein „Hausbuch“, in dem es reichlich Ratschläge zu allen möglichen Themen gab, dazu bunte Geschichten und häufig auch Rezepte. Der Hamburger Autor hat nun genau das für seine Stadt gemacht – und „Das Hamburger Hausbuch“ (so der Untertitel) geschrieben. Da geht’s um Wohnungsbau genauso wie um Lieder aus und über Hamburg, um Rezepte und kuriose Kleinigkeiten. 192 Seiten, Junius, 30 Euro