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Frau telefoniert, vor ihr Kerzen, hinten an der Wand ein Plakat mit Aufschrift "Wort der Woche: Optimismus"
  • Die trotzige, vielleicht tröstliche Botschaft: „Wir machen weiter“ statt „No Future“.
  • Foto: Sinje Hasheider

Apocalypse now? „Du blöde Finsternis“ ist Endzeit-Theater für Teenies

Die Welt geht unter. Und zwar in echt. Ein wiederkehrendes, dunkles Grollen ist die apokalyptische Begleitmusik. Die Menschen bewegen sich draußen nur mit Gasmasken über Mund und Nase. Brücken stürzen ein, und das Meer ist dickflüssig und dreckig. Auch die Büroräume des Callcenters von „Bright Line“ bröckeln Woche für Woche immer schlimmer ab. Dort arbeiten die vier Figuren von „Du blöde Finsternis!“ und bieten in ihren Nachtschichten ein offenes Ohr für verzweifelte Menschen.

Das ist weder ein einfacher Job noch ein leichtes Thema für ein Theaterstück, das Jugendliche ab 14 Jahre ansprechen soll. Denn sie sind es, denen die anrückende Klimakatastrophe am meisten wehtun wird. Der Grat zwischen Tragödie und Komödie, zwischen den letzten Fünkchen Hoffnung und ihrem endgültigen Verglühen bleibt sowohl im Stück von Sam Steiner als auch in der Inszenierung von Regisseur Klaus Schumacher am Jungen Schauspielhaus hauchdünn. Zum Glück gibt es in den 90 Theaterminuten genügend humorvolle Momente, die das Ensemble punktgenau umsetzt.

Junges Schauspielhaus schafft tröstliche Botschaft

Trotzdem sitzen die emotionalen Tiefschläge, wenn eine 16-Jährige sich mit Tabletten suizidiert, bei der Hotline anruft und dort ihre letzten Lebenssekunden aushaucht. Oder wenn es um die Frage geht, ob die schwangere Chefin es bereut, in diesen Zeiten Kinder in die Welt zu setzen. Die Schicksalsgemeinschaft auf der Bühne setzt die eigene Menschlichkeit dagegen, sie verschmilzt zu einer Familie. Die trotzige, vielleicht tröstliche Botschaft: „Wir machen weiter“ statt „No Future“. kam

Junges Schauspielhaus: 22.-25.2., 17.-19.4., div. Zeiten, 14 Euro

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