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  • Wenn die Sportkleidung nach dem Waschen müffelt, kann es am falschen Waschgang liegen.
  • Foto:  Christin Klose/dpa-tmn

Puh, das müffelt: Was tun, wenn Sportklamotten nach dem Waschen noch stinken?

Frankfurt/Berlin –

Der große Vorteil des Stoffs für Sport- und Outdoorkleidung ist ein praktischer Nachteil – und zwar beim Waschen. Denn die Kleidung besteht weitgehend aus Hightech-Materialien, die ihr angenehme Eigenschaften verleiht. Sie ist atmungsaktiv, luftdurchlässig – und mitunter auch wasserabweisend.

Das kann aber dazu führen, dass sie manchmal einen unangenehmen Geruch hat, wenn sie frisch gewaschen aus der Maschine kommt, erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel. „Es kann auch sein, dass sie zunächst okay ist, aber dann beim Tragen zu müffeln beginnt.“ Das deutet darauf hin, dass sich noch Bakterien in den wasserabweisenden Textilien befinden, die nicht weggespült werden konnten.

Sportbekleidung am besten im Programm für pflegeleichte Wäsche waschen

„Deshalb sollte man für Sportbekleidung ein Programm wählen, bei dem möglichst viel Wasser an die Wäsche kommt, damit die Keime ausgespült werden“, rät Glassl. „Gut ist zum Beispiel ein Programm für pflegeleichte Wäsche, für das die Maschine nur halb mit Waschgut befüllt wird. In hartnäckigen Fällen können eine Vorwäsche oder ein extra Spülgang helfen.“

Manche Waschmaschinen haben ein spezielles Sportprogramm. „Das ist für Funktionstextilien optimiert, ansonsten bietet sich ‚Pflegeleicht‘ an – dieses Programm hat jede Waschmaschine“, sagt Claudia Oberascher von der Brancheninitiative Hausgeräte+.

Sie rät, sich unbedingt an die Pflegehinweise auf den Textilien zu halten. „Bei Sportkleidung sind meist 30 oder 40 Grad angegeben. Diese Temperaturen sollte man nicht überschreiten, sonst könnten die Kunstfasern Schaden nehmen.“

Wichtig ist es, keinen Weichspüler zu nuten

„Ein normales Waschmittel reicht in der Regel aus, am besten ein Feinwaschmittel“, sagt Frank Wickert-Meuser vom Berufsverband Hauswirtschaft. Für manche Outdoorteile empfehlen die Hersteller auch ein Sportwaschmittel. „Sie enthalten spezielle Tenside, die die Membranen der Textilien nicht verkleben“, erklärt Experte Glassl. „Manche haben auch spezielle Duftstoffe, die unangenehmen Gerüchen entgegenwirken.“

Wichtig ist auch, auf Weichspüler zu verzichten. Denn der kann die Poren verstopfen, und die Funktionsstoffe könnten dann ihren Dienst nicht mehr tun und verlieren etwa die Atmungsaktivität.

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Kleidung ordentlich trocknen lassen

Um von vornherein unangenehme Gerüche zu vermeiden, sollte die Sportkleidung unmittelbar nach dem Training gründlich getrocknet werden. „Also nicht zusammengeknüllt in der Sporttasche bis zur nächsten Wäsche liegen lassen“, empfiehlt Oberascher. Besser ist, alle Teile gleich nach dem Sport gut auszubreiten oder aufzuhängen, damit Luft herankommt. Dann können sich die Bakterien nicht so schnell ausbreiten.

Wer so vorgeht, kann die Wäsche ein paar Tage lang sammeln, damit sich ein Waschgang lohnt – und sie meist auch mit der übrigen Haushaltswäsche gemeinsam in die Maschine geben.

Die Badehose oder den Bikini sofort ausspülen

Badebekleidung braucht aber eine besondere Vorbehandlung. „Nach dem Schwimmen im chlorierten Wasser sollten Badeanzüge und -hosen gleich in der Schwimmhalle mit klarem Wasser ausgespült werden“, rät Glassl. Denn das Chlor greift Farben und Gewebe an.

Salzwasser am Meer ist zwar nicht so aggressiv wie Chlor, aber die Sachen sollten auch dort gut ausgespült werden. „Anschließend kann die Badebekleidung gemeinsam mit der anderen Wäsche in der Waschmaschine gewaschen werden.“

Oberascher gibt zu bedenken, dass nicht immer die Textilien am unangenehmen Geruch schuld sein müssen. Oft liegt es daran, dass zu wenig Waschmittel verwendet wird. Oder an der Waschmaschine. „Wird zum Beispiel die Waschmittelschublade nicht ausreichend gereinigt, kann sich dort ein Biofilm bilden“, erläutert die Geräteexpertin. „Generell sollte die Maschine einmal monatlich bei 60 Grad mit einem Vollwaschmittel laufen. Das tötet weitgehend Keime und Bakterien ab.“

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Imprägnierung ab und an auffrischen

Um vor Wind und Wetter zu schützen, sind Sport- und Outdoortextilien oft imprägniert. Diese Imprägnierung schwindet, wenn sie ein- oder mehrmals gewaschen werden. „Manche Kleidungsstücke haben eine Imprägnierung, die sich durch Wärme, zum Beispiel im Trockner oder beim Bügeln, von selbst wieder aktiviert“, erklärt Glassl. „Die brauchen keine zusätzlichen Mittel.“

Ist das nicht der Fall, kann man ein Imprägniermittel für die Waschmaschine nutzen. „Die gibt man zur Wäsche dazu, wählt ein entsprechendes Imprägnierungsprogramm. Dann erhalten die Kleidungsstücke beim Waschen eine schützende Schicht, die dann später im Trockner aktiviert wird“, erläutert Oberascher. Alternativ findet man im Handel Imprägniermittel zum Aufsprühen. (dpa/tmn)

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