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  • Bescherung an Heiligabend (Symbolbild)
  • Foto: imago images

Potenzielle Corona-Übertragung: Kann man sich über Geschenke anstecken?

Berlin –

Mit Liebe ausgesucht, schön verpackt und dann ab damit unter den Weihnachtsbaum: Geschenke gehören zu Weihnachten dazu wie „Last Christmas“ und Lichterketten. Aber: Müssen wir dieses Jahr wegen Corona bei der Bescherung besonders aufpassen? Droht womöglich sogar eine Infektion über Geschenkpapier und Co.? Ein Faktencheck.

Tatsächlich ist es so: „Jeder, der Viren in Form von Aerosolen ausatmet, kontaminiert auch Oberflächen“, erklärt der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene an der Uni Rostock, Andreas Podbielski. Können Geschenke also zur Virenschleuder werden? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nach Experteneinschätzung äußerst gering. „Dass Coronaviren an Weihnachten durch Karten oder verpackte Geschenke übertragen werden, ist vollkommen irreal“, sagt Podbielski.

Corona-Angst: Krankheitserreger sterben schnell auf Papier und Karten

Vermehren könnten sich die Viren ohnehin nicht auf solchen Oberflächen. „Das geht nur, wenn sie in Zellen sind“, erklärt der Experte. Außerdem sei die Umweltstabilität von Coronaviren viel zu gering. Das Absterben dieser Krankheitserreger auf Karten und Papier gehe relativ rasch. „Das ist eine Sache von Minuten bis zu wenigen Stunden“, erklärt Podbielski. Anders sehe das etwa bei Hepatitis-A-Viren aus, die Tage, wenn nicht sogar Wochen in der Umgebung gut überleben könnten.

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Auch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC bestätigt auf ihrer Homepage: „In der Praxis gibt es keine Hinweise auf eine Übertragung von Covid-19 durch kontaminierte Verpackungen.“ Zwar gebe es Experimente, in denen das Virus etwa auf Karton bis zu 24 Stunden überleben könne – hierbei handle es sich jedoch um Untersuchungen unter Laborbedingungen.

Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung hat derzeit keine Belege dafür, dass sich Menschen über kontaminierte Oberflächen infiziert haben. „Allerdings können Schmierinfektionen über Oberflächen nicht ausgeschlossen werden, die zuvor mit Viren kontaminiert wurden“, heißt es auf der Internetseite.

Weihnachten in der Pandemie: Geschenke müssen nicht desinfiziert werden

Auch wenn es nicht ausgeschlossen werden könne, hält Podbielski Infektionen auf diesem Weg für „komplett unwahrscheinlich“. Denn: „Da müsste schon jemand auf eine Postkarte husten, sie einem anderen direkt in die Hand drücken und der steckt sich den Finger sofort den Mund“. Podbielski meint daher, dass Geschenke und Karten vor der Übergabe nicht extra desinfiziert werden müssten.

Wer trotz allem Grund zur Beruhigung auf Nummer Obersicher gehen will, der hält sich am besten an die Empfehlung der ECDC: Bei Kontakt mit vielen Oberflächen und Verpackungen häufig die Hände waschen. Dann steht der ungetrübten Geschenke-Freude nichts im Weg! (mik/dpa)

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