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  • Alte Teebeutel können geschwollene Augenlider kühlen. 
  • Foto:  Christin Klose/dpa-tmn

Nicht wegschmeißen: 9 Tipps, was Sie mit Küchenabfällen noch anstellen können

Köln –

Kartoffelschalen, Käserinde, der Brokkoli-Strunk – vieles, was im Haushalt im Küchenabfall landet, ist eigentlich zu gut für die Tonne und kann noch weiter verwendet werden.

Dadurch lässt sich nicht nur der Müll reduzieren, sondern auch bares Geld einsparen.

Wir haben 9 Dinge zusammengetragen, die nicht in der Mülltonne landen müssen, sondern noch einen guten Dienst erweisen können.

Käserinde

Die Käserinde wegwerfen oder mitessen? Vor dieser Frage stehen Käseliebhaber immer wieder. Die Regel lautet: Bei natürlich gereiftem Käse, wie Allgäuer Emmentaler oder Parmesan, kann die Rinde bedenkenlos mitgegessen oder weiterverarbeitet werden. Zum Beispiel eignet sie sich die geriebene Rinde mit ihrem starken Eigengeschmack zum Verfeinern von Soßen oder Suppen. 

Käserinde

Käserinde von natürlichem Käse kann man noch weiter verwerten. 

Foto:

Harald Tittel/dpa

Das gilt nicht bei Käse mit einer künstlichen Schicht zum Beispiel aus Wachs, Paraffin oder Kunststoff. Diese sollte komplett entfernt und nicht weiter verwendet werden. Das Problem dabei: Bei manchem Käse ist in der Rinde der Konservierungsstoff Natamycin enthalten. Das wird auf der Verpackung mit dem Hinweis „Konservierungsstoff Natamycin“ oder „Konservierungsstoff E235“ gekennzeichnet. An der Käsetheke reicht es, wenn dort „mit Konservierungsstoff“ oder „konserviert“ auf dem Schild direkt neben dem Käse steht. Bio-Käse darf generell kein Natamycin enthalten. 

Mediziner schlägt Alarm– viele lieben ihn, doch Käse macht uns süchtig, dick und krank (hier lesen Sie mehr)

Brokkoli-Strunk

Den Stiel beziehungsweise Strunk des Gemüses kann man auf jeden Fall mitkochen – und auch essen. Einfach schälen und in mundgerechte Scheiben schneiden. Sollten holzige Stellen vorhanden sein, kann man sie einfach wegschneiden.

Gewürfelt kann der Stiel dann einfach mit ins Essen. Gerade in einer Brokkoli-Creme-Suppe fällt er gar nicht weiter auf. Was für den Brokkoli-Stamm im Essen spricht: Er enthält jede Menge Vitamine. Dasselbe gibt im Übrigen auch für Blumenkohl. 

Kartoffel-Schalen

Bei Kartoffeln ist es empfehlenswert, die Schale zu entfernen. Besonders in den Keimstellen, den sogenannten Augen, und in grünen Stellen steckt Gift das Gift Solanin. Unnötige Arbeit lässt sich aber vermeiden, wenn man die Kartoffeln erst nach dem Kochen schält. Dann löst sich die dünne Haut ganz leicht. 

Chips aus Kartoffelschalen

Aus Kartoffelschalen kann man ganz leicht Kartoffelchips machen.

Foto:

Karsten Klama/dpa

Vorsicht gilt, wenn Kartoffeln zu hell und zu warm gelagert werden. Dann keimen sie schnell. „Solche Kartoffeln können Sie noch essen, wenn Sie Keime, Schale und grüne Stellen entfernen“, sagt Dr. Norbert Haase vom Max Rubner-Institut. Beim Keimen entsteht aber auch giftiges Solanin. Werden die Keime länger, findet man das Gift zunehmend auch im Innern der Knolle. Erreichen sie fünf Zentimeter und mehr, soll man die Kartoffeln ganz wegwerfen.

Walnuss-Schalen

Walnüsse sind gesund und sollen bei regelmäßigem Verzehr sogar lebensverlängernd wirken. Normalerweise knackt man sie, die Schalen wandern in den Müll. Aber auch die können noch sinnvoll genutzt werden. Zum Beispiel als Kaminanzünder: Walnussschalen brennen gut und schnell. Die trockenen Schalen eignen sich also zum Einheizen und verbreiten außerdem einen wohligen, nussigen Duft im Wohnzimmer.

Orangen-Schalen

Orangenschale

Wer die Schale von Biofrüchten abreiben und beim Zubereiten von Speisen nutzen will, sollte sie vorher gut mit heißem Wasser waschen.

Foto:

Andrea Warnecke/dpa-tmn

Orangen sind gerade in der kalten Jahreszeit sehr beliebt, denn das Winterobst steckt voller Vitamin C. Orangen gehören zu der Familie der Zitrusfrüchte, was man auch an der Schale bemerkt. Sie enthält ätherische Öle. Kaufen wir Orangen, wollen wir meist das Fruchtfleisch essen. Doch Schalen enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe und können ebenfalls weiterverwendet werden. Wichtig ist dabei, dass man nur Organgenschalen mit Bio-Qualität benutzt und diese vorher reinigt. Denn auch Biofrüchte könnten Spuren von Pflanzenschutzmitteln aufweisen.

Ob beim Kochen oder Backen: Ein Hauch Orange verleiht vielen Gerichten eine frische Note. Orangen einfach mit heißem Wasser abwaschen. Wer die Schalen trocknet, kann sich damit einen leckeren Tee aufbrühen.

Apfel-Gehäuse

Zugegeben, es ist Geschmackssache: Aber einen Apfel kann man theoretisch komplett verzehren. Auch die Samen und das Gehäuse können mitgegessen werden, sogar der Strunk. Wer sich nicht dazu überwinden kann, kann das Gehäuse zum beispiel in einem Smoothie pürieren.

Sogar die Kerne sind essbar. Doch Vorsicht, sie enthalten den Stoff Amygdalin, wie auch die Kerne von Aprikosen und Kirschen. Im Körper wird diese Substanz zu giftiger Blausäure abgebaut. Die Konzentration in den Kernen ist jedoch so gering, dass man sie im Fall eines Apfels ohne Bedenken mitessen kann.

Wer die Schale nicht mag, kann den Apfel natürlich auch schälen. Mit den Schalen-Ringen kann man – sofern die Äpfel gründlich gewaschen wurden – leckeren Tee aufgießen.

Kaffeesatz

KAffeesatz

Kaffeesatz ist ein wahrer Alleskönner und für die Tonne eigentlich viel zu schade. 

Foto:

Franziska Gabbert/dpa-tmn

Wir Deutschen lieben Kaffee: Rund 162 Liter davon konsumiert jeder durchschnittlich pro Jahr, vermeldet der Deutsche Kaffeeverband. Doch was geschieht mit den Resten vom Brühen? Der Kaffeesatz wird selten weitergenutzt, dabei ist er ein wertvolles Haus- und Pflegemittel. So kann man den Kaffeesatz als Schädlingsmittel nutzen: Dafür etwas Kaffeesatz in der Blumenerde einpflanzen, was dann Schädlinge abhalten und sogar Schnecken abwehren soll. Außerdem eignet sich alter Kaffeesatz hervorragend als Dünger. Er kann direkt in die Erde gemischt oder auf das Beet gestreut werden. Oder man gibt ihn für diesen Zweck in den Kompost. Dort verrottet er mit anderen Grünabfällen zu wertvollem Dünger und Boden. Weitere Einsatzmöglichkeiten für Kaffeesatz, gibt es hier.

Teebeutel

Auch Teetrinker können das vermeintliche „Abfallprodukt“ ihres Getränks noch verwenden. Zum Beispiel bei geschwollenen Augenliedern: einfach zwei gebrauchte Teebeutel im Kühlschrank kühlen, auf die Augen legen – und für fünf Minuten entspannen.

Getrocknet soll der Inhalt eines Teebeutels außerdem unangenehme Gerüche neutralisieren und sogar entfernen. Dafür einen gebrauchten und getrockneten Teebeutel aufschneiden und den Inhalt auf einem müffelnden Kleidungsstück verteilen. Nach zehn Minuten Einwirkzeit können die Teekrümel ausgeschüttelt oder aufgesaugt werden. Dieser Trick wirkt auch auf unserer Haut: Riechen die Hände nach dem Schneiden von Zwiebeln oder Knoblauch, hilft es, sie mit Teekrümeln aus alten Teebeuteln einzureiben. Bei Zahnschmerzen kann ein Beutel Kamillentee in warmem Wasser eingelegt kurzfristig die Schmerzen lindern, wenn man ihn dann auf den Zahn legt.

Mineralwasser

Auch wenn uns abgestandenes Wasser aus der Flasche nicht mehr schmeckt, die Pflanzen mögen es sehr gerne. Denn unser Mineralwasser enthält Mineralstoffe, die die Pflanzen auch benötigen. Bevor wir eine halbleere Flasche in den Ausguss kippen, sollten wir lieber die Blumen damit gießen. Falls noch zu viel Kohlensäure in der Flasche sein sollte, kann man die einfach schütteln und vorsichtig öffnen. (sar / mit dpa)

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