• Facebook hat ein neues Tool zur Kontrolle der eigenen Daten eingeführt.
  • Foto: picture alliance / Tobias Hase/dpa

Neues Tool: Mit einem Klick sehen, welche Daten Facebook über Sie hat

Menlo Park –

Die Vor- und Nachteile von Facebook sind bekannt. Der wohl größte Nachteil sind die vielen Daten, die Facebook über seine Nutzer sammelt – nicht nur über Aktivitäten auf der Plattform selbst, sondern weit darüber hinaus. Auch die Intransparenz im Umgang mit den Daten wird Facebook immer wieder vorgeworfen. Nun will das Online-Netzwerk wohl etwas gegensteuern. Ein neues Tool ermöglicht Nutzern weltweit Kontrollmöglichkeiten über Daten, die Apps und Websites mit Facebook teilen. Das kündigte Gründer und Chef Mark Zuckerberg an.

Facebook sammelt Daten von allen möglichen Anbietern und nutzt diese dann beispielsweise zur Personalisierung beim Schalten von Anzeigen. Die Möglichkeit, sich ein Bild von den weitergegebenen Informationen über Aktivitäten außerhalb der Plattform zu machen, hatte der Konzern im vergangenen August zunächst nur für einige wenige Länder wie Irland, Spanien und Südkorea eingeführt. Nun steht das neue Tool weltweit zur Verfügung. Angezeigt werden die Aktivitäten der vergangenen 180 Tage.

Facebook gab auch Auskunft darüber, um was für Daten es sich handelt. So werden zum Beispiel das Öffnen einer App, der Aufruf einer Website, das Ansehen von Inhalten und etwa bei Online-Shops auch die Suche nach Artikeln sowie das Hinzufügen zum Warenkorb und der Kauf von Drittanbietern an das Online-Netzwerk weitergeleitet. Dies geschieht zum Beispiel, wenn Nutzer auf der Website eines Dritten den meist gemütlicheren und einfacheren Login mit ihrem Facebook-Account nutzen. Facebook sammelt die zugespielten Informationen und ordnet sie dann einem Nutzerprofil zu. Auch Werbeagenturen oder Daten-Dienstleister spielen dem Riesenkonzern solche Daten zu.

Facebook erklärt den Weg der Daten

Wie es zu der Weitergabe von Daten kommen kann und wie diese verwendet werden, erläutert Facebook selbst an einem Beispiel: „Tanja kauft in einem Bekleidungs-Store online ein Paar Schuhe. Der verwendet unsere Business-Tools und sendet so die Infos über Tanjas Aktivitäten an uns. Wir erhalten Informationen zu Tanjas Aktivitäten außerhalb von Facebook und speichern diese in ihrem Facebook-Konto. Die Aktivitäten werden gespeichert als ‚hat die Bekleidungs-Website besucht‘ und ‚hat einen Kauf getätigt‘. Tanja sieht auf Facebook eine Werbeanzeige mit einem 10 Prozent-Rabattgutschein auf ihren nächsten Einkauf in dem Online-Store.“

Hier lesen Sie mehr: Nutzer geschockt: Spioniert die Facebook-App uns über die Kamera aus?

Allerdings: Die nun einsehbaren Angaben sind nicht vollständig. „Aus technischen Gründen und aus Gründen der Zuverlässigkeit zeigen wir nicht alle Aktivitäten, über die wir informiert wurden“, erklärt Facebook. Den Drittanbietern sei es auch untersagt, vertrauliche Informationen zu teilen.

Facebook ermöglicht keine Löschung der Daten

Aufrufen können Nutzer das neue Tool entweder über diesen Link oder mit den Einstellungen. Über „Deine Facebook-Informationen“ gelangt man zu „Aktivitäten außerhalb von Facebook“, dort kann man einsehen, welche Drittanbieter Daten an Facebook weitergeben und diese verwalten, also auch von dem eigenen Profil entkoppeln.

Mit dem Kontrollwerkzeug können die Nutzer nun erreichen, dass die erhaltenen Informationen nicht mehr mit ihrem Facebook-Profil verknüpft werden. Auch frühere gesammelte Daten werden vom Profil entkoppelt, allerdings nicht gelöscht.

Hier lesen Sie mehr: Nach langem Warten: Whatsapp: So aktivieren Sie den neuen Dark Mode

Bereits im Frühjahr 2018 hatte Zuckerberg ein Kontrollwerkzeug mit dem Namen „Clear History“ angekündigt, mit dem man außerhalb des Online-Netzwerks gesammelte Daten „bereinigen“ oder auch „wegspülen“ können sollte. Inzwischen spricht das Online-Netzwerk stattdessen von einem Tool zur Verwaltung von Aktivitäten außerhalb von Facebook. (tli mit dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp