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  • Bei S+K in Hamburgs Süden gibt's „kein krummes Ding, sondern höchstens krumme Preise“ durch die staatlichen Verkaufsimpulse.  
  • Foto: S+K

Mehrwertsteuer: „Kein krummes Ding, nur krumme Preise“

Mächtig was los im Hamburger Autohandel. Besonders turbulent ging es am 1. Juli zu. Neben den bekannten und überraschenden Übernahmen (siehe Artikel nebenan) stand bei den meisten Autohäusern der Hansestadt die Senkung der Mehrwertsteuer im Mittelpunkt. Ob eher Fluch oder doch ein Segen für die Händler, wird sich erst in ein paar Monaten zeigen. Für den Endverbraucher dürfte es aber gewiss ein weiterer, äußerst interessanter Anreiz für den Auto-Kauf sein. Motto: „Kein krummes Ding, nur krumme Preise“.

Die nun erfolgte Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent soll die Kauflaune der Deutschen wieder ankurbeln. Mit „Wumms“ aus der Corona-Krise, wie sich Finanzminister Olaf Scholz (SPD) wünscht. Auch Martin Rumpff, Geschäftsführer der Kfz-Innung Hamburg, begrüßt die Maßnahme: „Sie ist besser als nichts. Aber wir bezweifeln ein wenig, ob sie wirklich zu einem nachhaltigen Erfolg wird.“

PfoheFordThomasReher30.06.20

Ford-Verkaufsleiter Thomas Reher wirbt für die große Sales-Aktion bei Hugo Pfohe. On top: drei Prozent Ersparnis durch die gesenkte Mehrwertsteuer.   

Foto:

Hugo Pfohe

Damit ist er nicht alleine. Etliche Entscheider aus dem Hamburger Autohandel sehen dies ähnlich. Der Grund: Selbst wenn die Nachfrage steige, werde sie nach der Aktion wieder spürbar abflauen und zu einem Verkaufsloch führen. Rumpff: „Wir befürchten, dass es nur vorgezogene Kauf-Effekte sein könnten.“ Andererseits sehen es auch viele Autohäuser als Chance, die Kunden wieder in die Showrooms zu locken. Auch beim Autohaus S+K mit seinen sieben Betrieben in Hamburgs Süden ist die Hoffnung auf zusätzliche Verkaufsimpulse da. Geschäftsführer Carsten Schulz versichert: „Bei uns gibt es kein krummes Ding, höchstens krumme Preise.“ Selbige ergeben sich bei der Neuberechnung, wenn die Senkung der Mehrwertsteuer in vollem Umfang an die Kunden weitergegeben wird. Und dies versprechen Händler und Hersteller gleichermaßen.

Zu den Befürwortern zählt auch Thomas Reher von Hugo Pfohe: „Bei uns spart der Kunde ab sofort doppelt.“ Und der Ford-Markenverantwortliche weiter: „Bei unserer Sales-Aktion sind bis zu 25 Prozent Sparpotenzial drin und on top drei Prozent Mehrwertsteuer weniger.“ Auch bei Toyota-Dello kann gespart werden. Vertriebsleiter Hendrik Schröter: „Wir geben den Mehrwertsteuervorteil voll an unsere Kunden weiter.“ Nicht anders soll es bei PSA-Hamburg sein. Allerdings setzt die Niederlassung für Citroën, DS und Peugeot eher auf Gebraucht- und Vorführwagen. Denn beim Neuwagenkauf ist die Lieferzeit zu beachten. Viele Kunde wissen nicht, dass das Leistungsdatum, also Tag der Fahrzeugübergabe, für die Steuerberechnung zählt“, warnt Niederlassungsleiter Frank Abromeit. Kommt der Neuwagen erst im Januar, dann sind wieder 19 Prozent Umsatzsteuer fällig.  

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