• Homeoffice und Quarantäne könnten einen Einfluss auf die Heizkosten haben. Stromkosten sollen sich nur marginal ändern. (Symbolbild)
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Homeoffice und Quarantäne: Corona: Schießen die Nebenkosten jetzt durch die Decke?

Köln –

Die meisten Leute arbeiten derzeit im Homeoffice und verbringen auch den Großteil Ihrer Freizeit, wie es Politiker und Virologen empfehlen, in den eigenen vier Wänden. Doch was geschieht eigentlich mit unseren Nebenkosten, wenn wir so viel Zeit zu Hause verbringen? Werden diese nun durch die Decke gehen?

Nebenkosten: Heizkosten-Anstieg möglich

Der Deutsche Mieterbund teilte auf EXPRESS-Nachfrage mit: „Bleiben die Menschen in ihrer Wohnung anstatt zur Arbeit zu gehen, entstehen naturgemäß auch mehr Nebenkosten. Denn wird die Wohnung stärker genutzt, entstehen auch in der Regel mehr Verbrauchskosten wie Wasser, Heizkosten oder Strom.“

Auch Hans Jörg Depel, Geschäftsführer des Mietervereins Köln, denkt, das gerade Positionen wie Heizung und Wasser, die sich am tatsächlichen Verbrauch orientieren, „dazu führen werden, dass sich die Kosten erhöhen“. „Klar, wird dann mehr verbraucht“, wenn zum Beispiel eine vierköpfige Familie plötzlich tagsüber zu Hause sei und nicht mehr in der Schule oder bei der Arbeit. Denn dann „laufe die Heizung zu Hause und nicht im Büro“.

Nebenkosten immer in Relation sehen

Man müsse jedoch „alles immer in Relation, wie lange die Situation so ist“, sehen. „Also wenn das jetzt zwei Wochen sind, dürfte das nicht so viel sein, wenn man das in Relation zum ganzen Jahr sieht. Wenn das ganze über drei Monate geht, ja klar, dann gibt es einen Unterschied, gerade was das Wasser angeht, die Heizung wird ja meistens zum 1. Mai abgedreht“, erklärt der Depel.

Daher lässt sich ein erhöhter Verbrauch auch auf die aktuellen Temperaturen und die Jahreszeit zurückzuführen, denn „hätten wir diese Situation im Juli, wäre das für die Heizkosten völlig egal“, erläutert der Geschäftsführer des Kölner Mietervereins.

Stromverbrauch ändert sich kaum

Die Kosten für den Strom dürften sich trotz Homeoffice dagegen kaum erhöhen. „Wir gehen tatsächlich davon aus, dass der Mehrverbrauch, der jetzt im Homeoffice benötigt wird, aufs Jahr gerechnet nicht ins Gewicht fällt“, kann Adrian Bolz von RheinEnergie beruhigen.

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Haus- und Hauptverbraucher „wie der Kühlschrank laufen ohnehin weiter, Leuchtmittel verbrauchen in der Regel auch nicht viel, so dass der Mehrbetrag aufs Jahr gerechnet tatsächlich marginal ist“, führt Bolz gegenüber EXPRESS weiter aus.

Stromkosten: Computer und Fernseher fallen kaum ins Gewicht

Generell würde die Änderung der Stromkosten durch die Quarantäne und das Homeoffice häufig überschätzt, da Geräte wie Fernseher oder Computer kaum ins Gewicht fallen würden. Selbst wenn die aktuelle Situation über Monate bestehen würde, müsse man diese zwar nochmal neu bewerten und der Betrag wäre etwas größer, aber man müsse trotzdem immer das Verhältnis wahren.

Bolz ergänzt zudem, dass die meisten Mieter ohnehin feste Abschläge für ihre Stromkosten zahlen und sich diese auch nicht ändern werden, ohne dass darum gebeten wird. Kurzfristig würde sich daher für die meisten Menschen nichts ändern. Es sei aber auch nicht damit zu rechnen, dass die Situation eine „größere Nachzahlung nach sich ziehen“ wird. (cho)

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