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Corona-Übertragung: Wie gefährlich sind öffentliche Toiletten?

Öffentliche Toiletten könnten zu den Risikoorten für eine Corona-Ansteckung zählen. Das legt zumindest eine Studie chinesischer Wissenschaftler nahe, deren Ergebnisse im Fachblatt „Physics of Fluids“ veröffentlicht wurde. Die Forscher untersuchten, wie sich kleine Schwebeteilchen beim Spülen einer Toilette in der Luft verteilen.

Es sei möglich, dass Virus-belastete Aerosol-Wolken von anderen Menschen eingeatmet werden, schließen sie. Studien zuvor hatten bereits gezeigt, dass der Stuhl von Infizierten Coronavirus-Material enthalten kann – lebende Viren wurden allerdings nur sehr selten gefunden.

Die Physiker der Universität von Yangzhou nutzten detaillierte Computermodelle, um die Wasser- und Luftströmungen nachzuzeichnen, die beim Spülen mit verschiedenen Toilettentypen entstehen.

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imago images/Geisser

Demnach werden in der Toilette Wirbel erzeugt, die sich in Form von Aerosol-Wolken über der Schüssel fortsetzen – bis auf eine Höhe von knapp einem Meter, wo sie eingeatmet werden oder sich auf Oberflächen absetzen könnten. Die Lösung sei einfach: Klodeckel vor dem Spülen schließen.

Corona: Toilettenproblematik nur ein Nebenschauplatz?

Forscher des US-amerikanischen Swedish Medical Centers indes haben in einer Metaanalyse 29 Studien zu gastrointestinalen Folgen einer Covid-19-Erkrankung mit 4805 Patienten ausgewertet. Wie sie im Fachblatt „JAMA Network Open“ berichten, gehörten bei mehr als zehn Prozent aller Infizierten Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen zu den Symptomen.
Unabhängig davon zeigte sich bei 40 Prozent der Erkrankten das Virus im Stuhl.

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Allerdings berichtete nur eine Studie von lebensfähigen Viren im Stuhl und das auch nur in zwei von 153 Proben. Über totes Virenmaterial ist keine Ansteckung möglich. Mit Blick auf das Ansteckungsrisiko stellt die Toilettenproblematik nach derzeitigem Kenntnisstand damit wohl eher einen Nebenschauplatz dar. (dpa)

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