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Symbolbild BU-Versicherung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: der Einstieg in jungen Jahren lohnt sich
  • Foto: Getty Images

Das Einkommen schützen

Wer jung ist und eine Festanstellung hat, macht sich kaum Gedanken über seine Einkommenssicherung. „Was ist, wenn etwas passiert?“, fragt Oliver Weisflog, Experte für Vorsorgethemen bei der Haspa. Bei einer kurzfristigen Erkrankung oder Verletzung gebe es zwar die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers, aber nur für sechs Wochen. „Danach erhalten Sie für maximal 72 Wochen Krankentagegeld von der Krankenkasse, das rund 80 Prozent des Nettoeinkommens beträgt. Wer glaubt, dass er sich danach auf den Staat verlassen kann, irrt: Nur wer nicht mehr in der Lage ist, drei Stunden zu arbeiten, erhält von der gesetzlichen Rentenversicherung die volle Erwerbsminderungsrente von rund 38 Prozent des Bruttogehaltes“, warnt Weisflog. Wer noch drei bis sechs Stunden lang irgendeine Tätigkeit ausüben kann, bekomme nur die halbe Erwerbsminderungsrente, also rund 19 Prozent. Und wer mehr als sechs Stunden arbeiten könnte, geht hier leer aus. Und: laut Stiftung Warentest wurden 2020 rund 42 Prozent der Anträge auf eine staatliche Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) abgelehnt.

Sein Tipp: „So früh wie möglich eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abschließen. Denn je früher man einsteigt, desto günstiger sind die Beiträge.“                                                      

Oliver Weisflog ist Experte für Vorsorge- und Anlagethemen bei der Haspa. Haspa
Oliver Weisflog
Oliver Weisflog ist Experte für Vorsorge bei der Haspa.

Auch Verbraucherschützer betonen, dass die BU zu den Versicherungen gehört, „die jeder haben sollte“. Denn wer nach dem 1. Januar 1961 geboren wurde, erhält keine staatliche BU-Rente mehr und muss sich privat absichern. „Die private BU-Versicherung zahlt bis zum vereinbarten Ablauf, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr im zuletzt ausgeübten Beruf arbeiten können“, erläutert Weisflog. Dabei hängt die Wahrscheinlichkeit, berufsunfähig zu werden, stark vom Beruf ab: Wer körperlich arbeitet, hat grundsätzlich ein höheres Risiko als jemand mit einem Bürojob. Allerdings sind seit vielen Jahren immer mehr psychische Erkrankungen, wie Depression oder Burnout, die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit. Laut einer Analyse vom Mai 2021 liegen Nerven- und psychische Erkrankungen mit 32 Prozent auf Platz 1 der Gründe für das Ausscheiden aus dem Beruf. Erkrankungen am Skelett und Bewegungsapparat folgen erst mit 20 Prozent. Krebs und andere bösartige Geschwüre sind zu 18 Prozent Ursache für Berufsunfähigkeit. Auf den weiteren Rängen folgen Unfälle (8%) sowie Herz- und Gefäßerkrankungen (7%).

„Die Kosten einer BU sind unterschiedlich, da sie von Beruf, Lebensalter und der angestrebten Monatsrente abhängig sind“, so Weisflog. Das niedrigste Risiko, berufsunfähig zu werden, tragen zum Beispiel Ärzte oder Wirtschaftsprüfer, das höchste Dachdecker und Bauarbeiter.

Nichts desto trotz: Jeder Mensch, der einer Arbeit nachgeht, sollte sich unbedingt mit dem Thema einer BU-Versicherung auseinandersetzen.

Weitere Informationen unter www.haspa.de/bu.