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  • Dieses Verkehrsschild kennzeichnet den Beginn der Umweltzone in allen belgischen Umweltzonen (Antwerpen, Gent, Brüssel).
  • Foto: Frederik Beyens, www.slimnaarantwerpen.be/LEZ

Achtung, Knöllchen: In bestimmten Umweltzonen kann es für Autofahrer teuer werden

Köln –

Umweltzonen sollen die CO2-Belastung in Städten reduzieren. Auch in unseren Nachbarländern gibt es Bereiche, die für manche Autos gesperrt sind. Wer da unwissend hinein gerät, muss womöglich ein happiges Bußgeld zahlen. Auch, wenn das Auto vielleicht gar kein Fahrverbot dort hat.

Beispiel Antwerpen: Die Stadt ist komplett Umweltzone. Ältere Dieselfahrzeuge und sehr alte Benziner dürfen nicht hinein, alle anderen müssen registriert sein! Das jedoch ist kostenlos. Ein Verstoß kostet ab 150 Euro aufwärts. Anfang des Jahres haben die Belgier die Bedingungen verschärft. Und sie sind nicht die einzigen Europäer. 

Umweltzone in Belgien: Auch „saubere“ Autos müssen registriert sein 

Schön, wenn man das schon vorab weiß – und nicht per Bußgeldbescheid erfährt, wie jetzt eine Kölnerin. Knapp ein Jahr nach ihrem Holland-Trip flatterte ihr ein Knöllchen ins Haus: Verstoß gegen die Umweltzone in Antwerpen. In die war sie wohl irgendwie auf der Durchfahrt zum Meer geraten. Und dabei ist ihr Auto gar nicht als zu schmutzig verboten. Es hatte ausgereicht, dass das Auto nicht registriert war. 

Seit dem Start 2017 bis 2019 wurden bereits 43.528 Fahrzeuge mit deutschem Kennzeichen allein für die Antwerpener Umweltzone registriert. Monatlich fuhren in 2019 durchschnittlich 15.000 deutsche Fahrzeuge dort durch die Umweltzone. 

Knöllchen – wenn es denn welche gibt – trudeln erst so langsam ein, da sich die „Einziehung dieser Bußgelder noch in der Anlaufphase befindet“, erklärt Christina Ceulemans, Verantwortliche für die Umweltschutzzone in Antwerpen. „Wir empfehlen daher allen, sich so schnell wie möglich zu registrieren.“

Vor einer Urlaubsfahrt sollte man das am besten nicht nur in Antwerpen. Inzwischen gibt es viele Städte in Europa, die auch Pkw nicht mehr einfach so in die Innenstädte lassen. Die Regeln sind unterschiedlich. Beispiele bei unseren Nachbarländern:

Belgien: Anfang und Ende der Umweltzone sind mit Verkehrszeichen ausgeschildert. Wichtig: Ausländische Fahrzeuge müssen sich, auch, wenn sie nicht vom Verbot betroffenen sind, vor der Einfahrt registrieren lassen. Überwacht wird die Umweltzone mit Kameras, die die Kennzeichen abgleichen. Für nicht zugelassene Autos ist ein Tagespass erhältlich.

Umweltzone Antwerpen: Verboten sind alte Diesel und sehr alte Benziner

Die Umweltzone in Brüssel umfasst das vollständige Gebiet der Hauptstadt-Region. Die Ringstraße R0 ist ausgenommen. Zufahrtsverbot gilt für Diesel mit Euro-Norm 3 und darunter und Benziner mit Euro-Norm 1 und älter.

Die Umweltzone in Antwerpen umfasst die Innenstadt sowie einen Bereich auf der linken Seite der Schelde. Nur Benziner (und LPG- oder Erdgasantrieb) mit Euro-Norm 1 bis 6 sowie Diesel mit Euro-Norm 4 bis 6 (oder Euronorm 3 und Rußpartikelfilter) dürfen in die Umweltzone einfahren.
Seit 1. Januar ist auch die Innenstadt von Gent für Luft-verschmutzende Autos dicht. Vorsicht: Belgien plant die Einrichtung weiterer Umweltzonen.

Umweltzonen: Jede Stadt hat andere Regeln

Niederlande: In Utrecht dürfen keine Diesel-Pkw mit Emissionsklasse Euro 0-2 hinein. In Arnhem gilt: Keine Einfahrt für Diesel mit Erstzulassung vor 2005. In Amsterdam gilt derzeit nur ein Einfahrverbot für alte Wohnmobile und Mopeds. Ab November aber dürfen auch dieselbetriebene Personenwagen und Kleintransporter Euro 0-3 nicht mehr in die Zone. In diversen anderen Städten, wie Breda, Eindhoven, Maastricht und seit 1. Januar auch Rotterdam gilt das Einfahrverbot nur für Lastwagen.

Umweltzone in Paris

Französische Polizisten kontrollieren im Kampf gegen die Luftverschmutzung  in Paris Autos, ob sie in die Stadt fahren dürfen. Seit Januar 2017 sind in Paris Schadstoff-Plaketten für Autos verpflichtend. 

Foto:

picture alliance / JACQUES DEMAR

Umweltzonen: In Frankreich soll es dieses Jahr 15 neue geben

Frankreich: Dauerhaft dürfen in der Umweltzone im Großraum Paris unter der Woche von 8 bis 20 Uhr nicht einfahren: Benziner Euro 0 und 1, Diesel Euro 2 und drunter. Im Stadtzentrum innerhalb des Boulevard périphérique sind auch Diesel Euro 3 verboten. In anderen Städten werden temporäre Umweltzonen bei Luftverschmutzungsalarm eingerichtet. In diesem Jahr sollen aber in 15 Städten dauerhafte Zonen eingerichtet werden.

Österreich: In Wien, einigen östliche Teilen Niederösterreichs, dem Burgenland und in weiten Teilen der Steiermark gibt es Fahrverbote für Pkw mit den Emissionsklassen Euro 0 bis 2. Ab Emissionsklasse Euro 3 benötigt man eine Abgasplakette.

Eine Übersicht über Umweltzonen und Fahrverbote in Europa gibt der ADAC.

Auch einige Städte selber geben Infos zu Umweltzonen auf ihre Webseiten im Netz. Belgische und niederländische Städte beispielsweise auch auf deutsch.

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