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  • „Pamir“, Viermastbark und einer der legendären Flying-P-Liner der Reederei Laeisz.
  • Foto: dpa

Hamburg historisch: Der Tag, an dem die „Pamir“ im Sturm sank

Die „Pamir“ war der Stolz der deutschen Handelsmarine. Bei der gewaltigen Viermastbark handelte es sich um einen der legendären Flying-P-Liner der Hamburger Reederei Laeisz. Am 21. September 1957 kommt es zur Katastrophe: Das Schiff gerät 600 Seemeilen südwestlich der Azoren in einen Hurrican, sendet SOS.

An Bord sind 86 Mann, darunter 50 Seefahrtschüler. Das Unwetter kommt so schnell, dass keine Zeit bleibt, die Segel einzuholen. Der Orkan zerfetzt sie, drückt die Masten aufs Wasser. Dann rächt sich, dass wegen eines Hafenstreiks in Buenos Aires die Fracht – 3780 Tonnen Gerste – nur provisorisch verstaut worden ist.

Die Ladung verrutscht, sodass das Schiff in Schieflage gerät und zunächst mit 35, dann sogar 45 Grad Schlagseite in der aufgewühlten See treibt. Um 11 Uhr Bordzeit setzt Funkoffizier Wilhelm Siemers den ersten Notruf ab. 54 Minuten später ein weiteres Mal SOS: „Rush rush to us, german fourmast broken ,pamir‘ danger of sinking.“ Kurz darauf kentert das Schiff.

80 Besatzungsmitglieder ertrinken. Das Unglück wird in Deutschland als nationale Tragödie empfunden. Außerdem ist die Ära der Frachtsegler damit besiegelt. Das Schwesterschiff „Passat“ läuft nie mehr aus.

Fünf der sechs Über­le­ben­den.

Fünf der sechs Über­le­ben­den, an Bord des ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen­trans­por­ters „Geiger“ am 28. September 1957 im Hafen von Ca­sab­lan­ca.

Foto:

dpa

Es liegt seither als Museumsschiff in Travemünde. Von allen Flying-P-Linern segelt nur noch die „Padua“. Sie heißt jetzt „Kruzenshtern“ und ist das Schulschiff der russischen Handelsmarine.

Hamburgs Geschichte zum Anhören

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