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Rotes Kreuz
  • Aufgenommen 1864, zu Beginn des Deutsch-Dänischen Krieges: Gruppenfoto der Felddiakone des Rauhen Hauses mit den Rotkreuzarmbinden.
  • Foto: DRK-Landesverband Hamburg

Der Tag, an dem Hamburger das Rote Kreuz erfanden

Rotes Kreuz auf weißem Grund – ein Symbol, das für Barmherzigkeit und Nächstenliebe steht. Was kaum einer weiß: Die ersten, die es als Erkennungszeichen trugen, waren 16 Hamburger, die auf den Schlachtfeldern des Deutsch-Dänischen Krieges Verwundete versorgten und dabei ihr Leben riskierten. 157 Jahre ist das her.

Krieg, das bedeutet Tod und Elend. Mit Entsetzen haben damals viele Menschen das Buch „Eine Erinnerung an Solferino“ gelesen, das zwei Jahre zuvor erschienen ist und in dem der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant von einer blutigen Schlacht mit Tausenden Toten und 25.000 Verwundeten berichtet, deren Augenzeuge er wurde. Er beklagt in dem Buch die völlig unzureichende Versorgung der Verletzten und ruft dazu auf, überall in der Welt Sanitätsorganisationen zu gründen. Damit gilt Dunant als Urvater des Roten Kreuzes.

16 Hamburger versorgen auf den Schlachtfeldern Verwundete

Am 1. Februar 1864 überquert Generalfeldmarschall Friedrich Graf von Wrangel mit österreichischen und preußischen Truppen bei Rendsburg die Eider. Sein Auftrag: die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg zu erobern, die seit 400 Jahren in dänischer Hand sind. Nur ein paar Monate wird es dauern, dann ist das Ziel erreicht.

Am Tag darauf greifen zwölf Hamburger Kaufleute Dunants Idee auf, darunter die berühmten Reeder Robert Miles Sloman und Cesar Godeffroy und gründen angesichts der bevorstehenden Kämpfe das „Komitee zur Pflege von Verwundeten und Verletzten“, das heute als Vorläufer des DRK-Landesverbandes Hamburg gilt.
Noch im selben Monat wird an der Ferdinandstraße ein Büro eröffnet. Die Bevölkerung ist dazu aufgerufen, mit möglichst großzügigen Spenden die Arbeit zu unterstützen – und vor allem die Reichen der Hansestadt öffnen ihr Portemonnaie.

Im Gepäck haben sie Armbinden mit dem Roten Kreuz

Den humanitären Einsatz an der Front übernimmt der Hamburger Theologe Johann Heinrich Wichern. 1833 hat er mit Unterstützung reicher Kaufleute das „Rauhe Haus“ als „Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder“ gegründet. Als Wichern vom Kriegsausbruch hört, beschwört er seine Glaubensbrüder: „Auf nach Schleswig!“ Zwölf Männer folgen ihm, drei weitere kommen einige Wochen später nach. Im Gepäck haben sie weiße Binden mit einem roten Kreuz, das die Frauen ihnen genäht haben. Mit diesem Erkennungszeichen wagen sie sich mitten aufs Schlachtfeld, mitten hinein in den Kugelhagel.

Alle Details zur Geschichte in unserem Podcast!

Hamburgs Geschichte zum Anhören

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Das Buch „Der Tag, an dem…“, das in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Junius-Verlag erschienen ist, bekommen Sie im Buchhandel oder ebenfalls in unserem Onlineshop.

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