Unbezahlbar: Hier entstehen unfassbar teure Wohnungen in Eimsbüttel
Wer vor einigen Jahren mehr als eine Million Euro für eine Eigentumswohnung ausgeben wollte, der konnte sich in der Hafen City oder an der Außenalster umschauen – inzwischen gibt's dafür 128 Quadratmeter in Eimsbüttel. An der belebten Osterstraße entsteht das Projekt „Eymers“, das neun Wohnungen und mehrere Reihenhäuser im Hof zum Verkauf anbietet: Für mehr als 12.000 Euro pro Quadratmeter.
Wer vor einigen Jahren mehr als eine Million Euro für eine Eigentumswohnung ausgeben wollte, der konnte sich in der Hafen City oder an der Außenalster umschauen – inzwischen gibt’s dafür 128 Quadratmeter in Eimsbüttel. An der belebten Osterstraße entsteht das Projekt „Eymers“, das neun Wohnungen und mehrere Reihenhäuser im Hof zum Verkauf anbietet: Für mehr als 12.000 Euro pro Quadratmeter.
„Das Eymers begeistert mit lichtdurchfluteten Grundrissen und bietet für jeden das passende Zuhause“, schwärmen die Unternehmen „MKS Invest“ und „Schröder & Fischer Bauausführungen GmbH“ auf der eingerichteten Website. Es gebe nur eine Bedingung für die künftigen Eigentümer: „Sie sollten Lebendigkeit lieben. Denn dieses Projekt liegt im Herzen von Eimsbüttel.“
Hamburg: Eigentumswohnungen für über eine Million Euro
Los geht’s bei einer Drei-Zimmer-Wohnung im ersten Stock: 68 Quadratmeter für 785.000 Euro – das macht 11.544 Euro pro Quadratmeter. Die Wohnung nebenan kostet genauso viel, ist aber nur 67 Quadratmeter groß. Dadurch steigt der Quadratmeterpreis auf 11.716 Euro.

Mit der Höhe der Stockwerke ziehen die Preise dann noch einmal deutlich an. Im dritten Obergeschoss kosten 66 Quadratmeter 835.000 Euro, macht einen Quadratmeterpreis von 12.651 Euro.

Ganz oben befindet sich dann noch ein 128-Quadratmeter Penthouse für 1,78 Millionen Euro – was pro Quadratmeter unfassbare 13.906,25 Euro ergibt. Im Hof entstehen außerdem schmale Reihenhäuser: 120 Quadratmeter auf vier Etagen, ab 1,45 Millionen Euro.
Um 15 Prozent haben sich die Preise für Eigentumswohnungen in Hamburg im zweiten Quartal 2021 erhöht. Wer kann sich Immobilien heute überhaupt noch leisten? Immerhin muss man zum Kaufpreis noch rund zehn Prozent Nebenkosten rechnen – da ist das mühsam angesparte Eigenkapital schnell weg, für Makler, Notar, Grunderwerbssteuer.
Frank Lösche, Berater beim Baufinanzierungsvermittler Dr. Klein in Hamburg, machen besonders die steigenden Zinsen Sorgen: „Bis vor ungefähr einem Jahr konnten wir unseren Kunden Kreditverträge mit zehnjähriger Laufzeit und einem Prozent Zinsen vermitteln. Jetzt nähern die Zinsen sich zwei Prozent.“
Ein Beispiel: Wer sich 500.000 Euro leiht, konnte lange mit einer monatlichen Rate von 1250 Euro rechnen (bei zwei Prozent Tilgung, das Haus wäre also erst in ungefähr 46 Jahren abbezahlt….). Inzwischen beträgt die Rate aber 1667 Euro und in einigen Jahren vielleicht noch mehr. Lösche: „Das können sich aber immer weniger Leute leisten.“
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Selbst Leute mit sehr guten Verdiensten haben Mühe, soviel Eigenkapital anzusparen, dass es für mehr als die Nebenkosten reicht. Lösche: „Für Menschen mit Durchschnittseinkommen ist der Immobilienerwerb aus eigener Kraft, ohne Erbschaft, kaum mehr zu schaffen.“
Derweil steigen die Preise weiter. Die exorbitanten Summen, die an der Osterstraße aufgerufen werden, wundern den Experten nicht: „Eimsbüttel ist beliebt und die Osterstraße ist attraktiv.“ Ob die Preise sinken, weil sich bei höheren Zinsen weniger Menschen für die Immobilien interessieren? Da wagt der Experte keine Prognose. „Das wird eine spannende Entwicklung. Vielleicht kommt es im Umland zu einer Delle.“
Wohnen in Hamburg: Wann platzt die Immobilienblase?
Fakt ist: Während der Corona-Pandemie hat die markante Preisübertreibung auf dem städtischen Wohnungsmarkt noch einmal zugenommen.
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„Aktuellen Schätzergebnissen zufolge lagen die Preise in den Städten zwischen 15 und 30 Prozent über dem Wert, der durch demografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren angezeigt ist“, warnte die Bundesbank. Das ist die Definition für eine Immobilienblase.