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Zur Strafe: Tochter geschlagen und die Haare geschoren – Frankreich schiebt Familie ab

Paris –

Der Fall sorgte für Diskussionen: Mehrere Familienangehörige sollen einer jungen Frau die Haare abgeschoren haben – offenbar zur Strafe, weil die Jugendliche in einen andersgläubigen jungen Mann verliebt gewesen sein soll. Nun hat Frankreich die Angehörigen abgeschoben.

In Frankreich sind nach einem Prozess fünf Familienangehörige einer jungen bosnischen Muslima abgeschoben worden, die der Jugendlichen die Haare abgeschoren haben sollen, weil sie in einen Jungen einer anderen Glaubensrichtung verliebt gewesen sein soll. Die fünf Personen aus der ostfranzösischen Stadt Besançon seien am Samstag in die Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina, Sarajewo, gebracht worden, teilte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin mit.

Frau geschlagen und die Haare abgeschoren – Frankreich schiebt Familie ab

Die Ausweisung folge auf das nicht tragbare Verhalten der Familie im vergangenen August, erklärte Darmanin. Die Jugendliche sei geschoren und geschlagen worden. Um sie würden sich nun die französischen Sozialdienste kümmern, so der Innenminister. Er machte keine näheren Angaben zum Alter der Jugendlichen oder gab weitere Details an.

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Medienberichten zufolge handelte es sich bei den Abgeschobenen um die Eltern sowie drei ihrer Kinder. Eine Tante und ein Onkel der geschlagenen Jugendlichen wurden demnach außerdem zu Gefängnisstrafen verurteilt. 

Die Eltern seien am Freitag nach dem Ende ihres Prozesses festgenommen worden, berichtete die Tageszeitung „Le Monde“. Sie dürfen sich demnach fünf Jahre lang nicht im französischen Hoheitsgebiet aufhalten. Dem Bericht zufolge hatte sich die bosnisch-muslimische Jugendliche in einen jungen christlichen Serben verliebt. (mik/dpa)

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