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  • Der Lokalpolitiker Lee Wong zieht sich aus, um seine Kriegsnarben zu zeigen.
  • Foto: James LaPorta/Twitter

Zeichen gegen Rassismus: US-Politiker zieht sein Hemd aus – und zeigt Kriegsverletzung

Ohio –

Es ist ein eindrucksvoller Auftritt: Der republikanische Lokalpolitiker Lee Wong (69) zieht während einer Sitzung in Ohio sein Hemd aus und zeigt die tiefen Narben auf seiner Brust. Er will damit ein Zeichen gegen Rassismus setzen.

„Ist das patriotisch genug?“, fragt Lee Wong in die Runde, während er sein Hemd hochhält. Über seiner Brust sind breite Narben zu erkennen. Der 69-Jährige hat 20 Jahre beim US-Militär gedient und ist bis heute davon gezeichnet. Doch trotz seines Kampfes für das Land, sei er einigen Menschen nicht „amerikanisch genug“, erzählt er.

Politiker zeigt Narben als Zeichen gegen Rassismus

Das jüngste Hassverbrechen in Georgia sei der Grund für seine Aktion. Er habe ein Zeichen gegen Rassismus setzen wollen, so Wong. Bei dem Attentat in der Stadt Atlanta eröffnete ein Mann in mehreren Massagesalons das Feuer. Er tötete acht Menschen – darunter sechs Frauen mit asiatischen Wurzeln.

Immer wieder sei auch er rassistisch angegriffen worden, erzählt der Politiker in der Sitzung. „Zu lange habe ich eine Menge Mist ertragen müssen und geschwiegen. Ich hatte zu große Angst, mich zu äußern, fürchtete noch mehr Missbrauch und Diskriminierung.“

Lee Wong berichtet in Sitzung von Diskriminierung

Immer wieder kämen Menschen auf ihn zu, denen er nicht patriotisch genug aussähe und die seine Loyalität zu den USA in Frage stellen würden. „Manche kommen nicht über dieses Gesicht hinweg. Ich möchte Ihnen etwas zeigen. Ich muss nicht in Angst leben, mit Einschüchterungen oder mit Beleidigungen“, sagt Wong während er sich auszieht.

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Als er schließlich sein Hemd wieder zuknöpft, macht er deutlich: „Vorurteile sind Hass. Aber gegen diesen Hass kann man etwas tun. Wir sind Menschen. Wir müssen freundlicher und rücksichtsvoller miteinander umgehen, weil wir alle gleich sind.“

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