• Kobe Bryant und seine Tochter wurden nach ihrem tödlichen Absturz unrechtmäßig fotografiert.
  • Foto: imago sportfotodienst

Witwe verklagt Polizei: Kobe Bryant: Haben Rettungskräfte Leichenfotos verbreitet?

Los Angeles –

Vanessa Bryant (38), die Witwe des verstorbenen Basketball-Profis Kobe Bryant (41) verklagt die Polizei in Los Angeles. Der Grund: Rettungskräfte hätten an der Unfallstelle, an der der Helikopter mit ihrem Mann und ihrer Tochter verunglückte, unrechtmäßig Fotos von der Leiche ihres Mannes gemacht – und diese im Anschluss an Unbeteiligte weitergegeben. Ans Licht kam diese Respektlosigkeit, weil einer der Einsatzkräfte mit den Fotos prahlte.

Bei dem Hubschrauberabsturz am 26. Januar kamen Kobe Bryant, die gemeinsame Tochter Gianna sowie sieben weitere Menschen ums Leben. Untersuchungen der „Los Angeles Times“ zufolge sollten mehrere Hilfssheriffs – darunter fünf Angestellte und drei Praktikanten – die Absturzstelle abschirmen und die Privatsphäre schützen. Doch stattdessen zogen sie ihre eigenen Handys, machten Bilder und verbreiteten diese, so die „Los Angeles Times“.

Mindestens acht Polizeiangestellte machten Fotos des toten Cobe Bryant

Alex Villanueva, der Sheriff der Polizeidienststelle Los Angeles hatte bereits bestätigt, dass mindestens acht seiner Angestellten das private Handy gezückt hatten. Herausgekommen war der Fall, nachdem ein Barkeeper mitbekam, wie einer der Rettungskräfte mit seinen Aufnahmen vor einer Frau prahlte. Er meldete es sofort der Polizeidienststelle.

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Den Nachforschungen der „Los Angeles Times“ zufolge soll Villanueva zunächst versucht haben die Angelegenheit zu vertuschen – er soll seinen Mitarbeitern gesagt haben, dass wenn sie die Fotos löschen, ihnen nichts passieren würde. Damit könnte sich der Sheriff wegen Vernichtung von Beweismitteln schuldig gemacht haben. Die Klage richtet sich hauptsächlich gegen Sheriff Villanueva, da er die Verantwortung für den Einsatz trug.

Bryants Familie musste alles aus der Zeitung erfahren 

Die Hinterbliebenen wurden nicht, wie eigentlich zu erwarten, von dem Sheriff über den Vorgang informiert, sondern durch die Recherchen der „Los Angeles Times“. Mit der Klage wolle Vanessa Bryant verhindern, dass auch andere zukünftig ein ähnliches Verhalten hinnehmen müssten. Bryant strebt eine Schadensersatzzahlung wegen fahrlässiger und vorsätzlicher Zufügung emotionaler Belastung und Verletzung des Rechts auf Privatsphäre an.

Vanessa Bryant bei der Beerdigung ihres Mannes und ihrer Tochter.

Vanessa Bryant bei der Beerdigung ihres Mannes und ihrer Tochter.

Foto:

imago images/ZUMA Press

Sie fürchtet, dass ihre Kinder in den sozialen Medien irgendwann über ein Foto ihres toten Vaters und ihrer Schwester stoßen könnten, heißt es in der Anklageschrift. Bryants Anwalt Gary C. Robb hofft auf eine harte Strafe: „Das ist unentschuldbar und bedauerlich. Es handelt sich hier um eine unentschuldbare Verletzung menschlichen Anstands, des Respekts und der Persönlichkeitsrechte der Opfer und ihrer Familie.“ (sr)

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