x
x
x
  • Fahndungsplakat des FBI nach Kapitol-Sturm
  • Foto: FBI

Wie bei G20: FBI sucht mit Fotos nach Kapitol-Randale-Mob

Washington –

Die Jagd hat begonnen: Nach dem Sturm von Trump-Anhängern auf das Kapitol in Washington hat das FBI eine Fahndungsliste mit den Gesichtern der Randalierer veröffentlicht. Doch damit nicht genug: Bis zu 50.000 Dollar (mehr als 40.000 Euro) „Kopfgeld“ hat die Sicherheitsbehörde auf die Ergreifung der Gesuchten gesetzt.

Nach mindestens 41 Mitgliedern des Randale-Mobs sucht das FBI derzeit – unter ihnen auch der Mann, der Rohrbomben in der Nähe des Kapitols platziert haben soll.

Washington: FBI fahndet nach Kapitol-Randalierern

Auf die meisten Randalierer ist ein Kopfgeld von 1000 Dollar ausgesetzt. Doch es gibt eine Ausnahme: Die Ergreifung eben jenes Mannes in einer grauen Kapuzenjacke, der die zwei Rohrbomben in der Nähe des Kapitols abgelegt haben soll, ist dem FBI 50.000 Dollar Belohnung wert.

Für die Fahndung hat die Bundesbehörde extra eine Webseite für Hinweise auf die Randalierer eingerichtet. Seit der Nacht zum Donnerstag können dort Videos und Fotos von Straftaten hochgeladen werden.

FBI sucht

Fahndungsplakat des FBI nach Kapitol-Sturm

Foto:

FBI

Die Ermittler können jedoch bereits darüber hinaus auf eine Fülle von belastendem Material aus erster Hand zurückgreifen: Die Trump-Anhänger haben in den Sozialen Medien selbst zahlreiche Fotos und Videos veröffentlicht. Da sie trotz des Corona-Risikos zumeist keine Masken tragen, sind darauf viele Gesichter klar zu erkennen.

So wurden die Randalierer unter anderem dabei gefilmt, wie sie durch die Hallen des Kapitols laufen, in den Sitzungssaal sowie Büros von Abgeordneten eindringen und dort für Chaos und Verwüstung sorgen. Sie posierten mit Statuen, zerschlugen Scheiben und Gegenstände oder kletterten die Wände im Kapitol empor.

USA: Behörden arbeiten für Ergreifung der Randalierer eng zusammen

Der ermittelnde Staatsanwalt Jeffrey Rosen hatte den Randalierern bereits am Donnerstag mit der vollen Härte des Gesetzes gedroht, so berichtete die „Bild“. Dabei dürfte nun ein Gesetz von Trump persönlich helfen: Der hatte im Zusammenhang mit den Ausschreitungen im Zuge der „Black-Lives-Matter“-Bewegung eine Durchführungsverordnung unterzeichnet, nach der Randalierer für die „Zerstörung von Bundeseigentum“ bis zu zehn Jahre Knast erwartet. 

Noch-Präsident Trump hätte wohl nicht gedacht, dass dieses Gesetz nun ausgerechnet den Menschen auf die Füße fällt, die er nach eigenen Aussagen „liebt“.

Das könnte Sie auch interessieren: Exzess am Kapitol – Rohrbomben und Waffen beschlagnahmt, Polizist stirbt nach Krawallen

Staatsanwalt Rosen erklärte am Donnerstag, dass die Behörden derzeit eng zusammen arbeiten würden, um den Randalierern auf die Spur zu kommen: „Unsere Strafverfolgungsbehörden haben die ganze Nacht mit Agenten und Ermittlern der Capitol Police, des FBI, des ATF, der Metropolitan Police und der Öffentlichkeit zusammen gearbeitet, um Beweise zusammenzutragen, Täter zu identifizieren und die Verbrechen zur Anklage zu bringen.“

Erste Trump-Anhänger angeklagt

Die ersten Trump-Anhänger waren bereits am Donnerstag angeklagt worden – doch meist wurde den 53 Festgenommenen nur der Bruch der Ausgangssperre zur Last gelegt.

26 der Festgenommenen wurden jedoch auf dem Gelände des Kapitols gefasst. Auch Anklagen wegen nicht gemeldeter oder verbotener Schusswaffen sind bereits verkündet worden.

Nicht alle Republikaner verurteilen Randale

Doch unter dem Mob vor dem Kapitol waren nicht nur Trump-Wähler, sondern auch mindestens sechs republikanische Staatsabgeordnete, wie „The Independent“ berichtete.

Derrick Evans, ein Delegierter aus West Virginia postete ein Video von sich vor Ort, das er später jedoch wieder löschte. Terri Lynn Weaver aus Tennessee sagte, sie sei bei der Kundgebung vor dem Kapitol dabei gewesen und nannte die Menschen vor Ort Patrioten. Sie tweetete später ein Bild der Masse und schrieb „Ein epischer und historischer Tag, an dem wir uns mit anderen Patrioten aus der ganzen Nation in DC treffen.“

Die Senatorin des Bundesstaates Virginia, Amanda Chase, machte es Donald Trump nach und verdrehte die Wirklichkeit: Sie leugnete trotz der überwältigenden Beweise, dass irgendeine Gewalttat stattgefunden habe. Später beschuldigte sie die Polizei des Mordes nach der Erschießung einer kalifornischen Frau im Kapitol. (vd)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp