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  • Eigentlich wollte Henry Frömmichen aus Baden-Württemberg katholischer Priester werden, war dafür gerade nach München ins Priesterseminar gegangen – doch dann veränderte ein spontaner Schnappschuss sein ganzes Leben. Weil er sich mit dem schwulen RTL-Bachelor „Prince Charming“ auf Instagram zeigte, flog er raus aus der ...

Wegen dieses Fotos: Aus der Traum vom Priester

München –

Eigentlich wollte Henry Frömmichen aus Baden-Württemberg katholischer Priester werden, war dafür gerade nach München ins Priesterseminar gegangen – doch dann veränderte ein spontaner Schnappschuss sein ganzes Leben. Weil er sich mit dem schwulen RTL-Bachelor „Prince Charming“ auf Instagram zeigte, flog er raus aus der Ausbildung. 

Nur drei Monate war Frömmichen, der eigentlich gelernter Bestatter ist, im Münchner Priesterseminar St. Johannes der Täufer – bevor er Ende vergangenen Jahres dort wieder seine Sachen packen und seinen Traum vom Priesteramt an den Nagel hängen musste. Der Fall wurde erst jetzt bekannt, unter anderem durch Berichte im Bayerischen Rundfunk (BR). 

Homosexuelle können in der katholischen Kirche nicht zu Priestern werden

Der 21-Jährige war demnach nicht nur aus seiner Heimat in Baden-Württemberg nach München gezogen, sondern hatte für seinen Traum auch eine langjährige Beziehung zu einem Mann beendet. Darüber habe er auch mit dem Leiter des Priesterseminars gesprochen – aber nicht gesagt, dass es sich bei seinem Partner um einen Mann gehandelt hatte. Denn: Offiziell verbietet es die katholische Kirche, Homosexuelle zu Priestern zu weihen. 

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Im offiziellen Schreiben hieß es zu Frömmichens Rauswurf damals: „Ihr Umgang mit sozialen Medien lässt erkennen, dass sie derzeit nicht die für eine Ausbildung zum Priester geeigneten Voraussetzungen mitbringen.“

Selfie mit „Prince Charming“ wird angehendem Priester zum Verhängnis

Und der „Umgang mit sozialen Medien“ meint in diesem Fall tatsächlich den Schnappschuss auf Frömmichens Instagram-Profil, der ihn mit „Prince Charming“ Alexander Schäfer in München zeigt. Schäfer war als schwuler „Bachelor“ bei RTL auf die Suche nach der großen Liebe gegangen. Der Priester-Anwärter und der TV-Star hatten sich Frömmichens Angaben nach zufällig getroffen und ein Selfie gemacht.

Der  Leiter des Münchner Priesterseminars, Regens Wolfgang Lehner, wollte sich auf Anfrage des BR nicht zu dem Fall äußern – aus datenschutzrechtlichen Gründen. Ebenso wenig reagierte die Pressestelle des Erzbistums München und Freising. Lehner erklärte jedoch, wenn für einen „Homosexuellen das Thema der Sexualität nicht dauernd im Vordergrund steht, (…) sehe ich keinen Grund, warum er nicht Priester werden kann. “ 

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Frömmichen hielt dagegen, sprach von „Doppelmoral“ und „Falschheit“ in der katholischen Kirche: „Sobald irgendetwas im Zusammenhang mit diesem Thema an die Öffentlichkeit geht, so wie (…) dieses Bild, das ich hochgeladen habe, das ist auf Instagram, das ist öffentlich – zack, wird man abgesägt. Aber solange nicht drüber gesprochen wird, ist alles in Ordnung.“ (alp)

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