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  • Foto: Screenshot Instagram: almadofficial

Wegen Corona: Griechischer DJ sitzt seit Wochen am Frankfurter Flughafen fest

Frankfurt am Main –

Die Corona-Krise hat den Flugverkehr weitestgehend lahmgelegt. Mit besonderen Folgen für einige Fluggäste, die inmitten der Pandemie noch Reisen antraten. Das muss der griechische DJ Almad am eigenen Leib erfahren – seit über zwei Wochen lebt er am Frankfurter Flughafen!

Seine Odyssee begann mit einem Trip nach Montreal in Kanada. Auf der Rückreise wollte Alex Mantidakis, wie DJ Almad bürgerlich heißt, seine Mutter in der finnischen Hauptstadt Helsinki besuchen. So weit, so gut.

DJ wollte eigentlich nach Finnland reisen

Beim Zwischenstopp in Frankfurt am 22. April war dann aber schnell klar: Wegen der Corona-Krise dürfen nach Finnland nur noch finnische Staatsbürger oder Leute mit festem Wohnsitz einreisen. Laut Bundespolizei darf der Grieche nur nach Griechenland. Aber auch die Heimreise klappte bislang nicht: Die Flüge wurden kurzerhand abgesagt.

Seitdem hält sich der Musiker ohne festen Wohnsitz im Transit-Bereich des Flughafens in Frankfurt auf, darf den Bereich nicht verlassen. Da das Hotel (ca. 250 Euro die Nacht) zu teuer ist, schläft der Grieche auf den Wartebänken.

DJ Almad: Rund 16 400 Follower auf Instagram

Am 18. Mai soll es endlich zurück gehen, bis dahin ist für den DJ Alltag im Flughafen angesagt. Dabei nimmt er seine knapp 16 400 Fans auf Instagram immer mit, führt eine Art Videotagebuch. „Ich meditiere, mache meine Morgenroutine, mache Yoga“, erzählt Almad dort.

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Ein Frühstück und ein warmes Abendessen bekommen die Gestrandeten am Frankfurter Flughafen gestellt. „Vorgestern gab es Hackbällchen aus Roter Beete und Bulgur, danach einen leckeren Nachtisch, das war sehr lecker“, berichtet der Musiker.

Symbolbilder Obdachlose

Auf solchen Flughafenbänken schläft DJ Almad aktuell (Symbolbild)

Foto:

dpa

Musiker muss die öffentlichen Toiletten nutzen

Fürs Duschen hat der 32-Jährige Coupons bekommen, ansonsten benutzt er die öffentlichen Toiletten. Nach einer Woche Video-Tagebuch am größten deutschen Flughafen wird aber selbst DJ Almad langweilig. „Ich habe heute nicht wirklich viel zu erzählen“, erklärte der Grieche.

Alleine ist er nicht. Der kirchliche Sozialdienst hat zusammen mit den Flughafen-Betreibern eine Anlaufstelle eingerichtet. „Diese Menschen sind sehr lieb, wir reden viel. Sie waschen sogar meine Klamotten, wenn ich nichts Sauberes mehr habe“, sagte der DJ der „Bild“.

Die irre Situation hat nicht nur schlechtes, erklärt Mantidakis: „Es ist wie eine Pause von der Welt da draußen. Und irgendwie tut die mir gerade gut.“

DJ Almad würde gerne ein Livekonzert spielen

Ein Livekonzert via Instagram würde Almad zwar gerne machen, sein Equipment wurde ihm allerdings in London gestohlen. „Ich bekomme viele Nachrichten in denen ich ’gute Vibes’ geschickt bekomme. Das bedeutet mir wirklich viel“, sagte DJ Almad in seinem gestrigen Video-Tagebucheintrag. „Die Leute senden mir Unterstützung, fragen ob sie mir irgendwie helfen können. Das ist wirklich nett.“

Noch zehn Tage, dann soll seine Odyssee ein Ende haben. Dann wird er – so ist der Plan – in einen Flieger Richtung Griechenland steigen.(mp)

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