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  • Schon lange befinden wir uns mehr oder weniger im Corona-Lockdown - doch an Lockerungen ist nicht zu denken. 
  • Foto: dpa

Wann sind Lockerungen möglich?: RKI kommt zu ernüchterndem Ergebnis

Berlin –

Das RKI hat neue Untersuchungen zum Einfluss von Corona-Impfungen auf das Infektionsgeschehen veröffentlicht. Die Wissenschaftler haben auch überprüft, wann Lockerungen ohne eine Überlastung der Intensivstationen möglich sind – und kamen zu einem ernüchternden Ergebnis.

Deutschland befindet sich mitten in der dritten Corona-Welle. Die Infektionszahlen liegen über 20.000, die Inzidenzen steigen. Unter anderem aufgrund von Unsicherheiten bezüglich des Impfstoffes der Firma AstraZeneca läuft auch die Impfkampagne eher schleppend.

Corona-Pandemie: Wann können wir endlich zur Normalität zurückkehren?

In einer aktuellen Untersuchung haben Wissenschaftler des Robert-Koch-Instituts (RKI) den Einfluss von Impfungen und Kontaktreduktion auf die dritte Welle untersucht und berechnet, wann eine „Rückkehr zu präpandemischem Kontaktverhalten“ – sprich einem Leben wie „vor Corona“ – möglich sein könnte.

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In ihrer Untersuchung sind die Experten davon ausgegangen, dass die bestellten Impfdosen der Firmen AstraZeneca, Biontech/Pfizer, Moderna und Johnson&Johnson wie erwartet in Deutschland eintreffen – zudem sind die zu erwartenden Liefermengen des Herstellers CureVac mit einberechnet, dessen Impfstoff voraussichtlich bald zugelassen wird. Auch die Impfbereitschaft der Bevölkerung wurde berücksichtigt, wobei auf Ergebnisse entsprechender Umfragen von LEIA und COSMO zurückgegriffen wurde.

RKI-Untersuchungen: Weniger Kontakte – und zwar sofort!

Zunächst analysierten die Wissenschaftler – auch unter Berücksichtigung saisonaler Effekte wie dem Wetter sowie dem Effekt neuer Mutationen – den Einfluss von Kontaktreduktionen auf die kurzfristige Entwicklung des Infektionsgeschehens. Und kamen zu einem eindeutigen Ergebnis: Wir müssten die Kontakte spätestens ab dem 5. April um die Hälfte reduzieren im Vergleich zum Zustand „vor Corona“, um die Intensivkapazitäten nicht sofort zu überlasten. 

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Und diese Kontaktreduktion um die Hälfte dürfte nicht irgendwann kommen, sondern so schnell wie möglich: Käme sie erst zwei Wochen später, also am 19. April, würden die Kapazitäten inklusive Notfallreserve dauerhaft überschritten.

Hohe Infektionszahlen in Deutschland: Lockerungen frühestens ab Juni möglich

Wann ist denn nun an Lockerungen zu denken? Das haben die Wissenschaftler im zweiten Schritt aufgedröselt. Als Voraussetzungen gelten hier ein Lockdown und ein Absinken der Fallzahlen im April. Ab dem 1. Mai mit Lockerungen zu starten, wäre auch in diesem Fall zu früh. Erst ab dem 1. Juni könnten wir mit einer Rückkehr zum Kontaktverhalten vor der Pandemie um zunächst 20 Prozent – sprich langsamen und vorsichtigen Lockerungen in bestimmten Bereichen des öffentlichen Lebens – beginnen. Alles darüber hinaus würde die Intensivstationen überlasten.

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Das Fazit der Wissenschaftler ist also ernüchternd für alle, die auf eine baldige Rückkehr zur Normalität gehofft haben: Die Lockerungen in den vergangenen Wochen haben zu einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen geführt, wobei besonders problematisch ist, dass diese vorher schon auf einem hohen Niveau waren. An Öffnungen ist deshalb frühestens ab Ende Mai/Anfang Juni zu denken – sofern die Impfkampagne wie geplant verläuft. Jetzt müssen Kontakte aber so schnell wie möglich auf ein Minimum reduziert werden. (prei)

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