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  • Große Erleichterung: Die Demokratin aus New York Alexandria Ocasio-Cortez hat ihre Wiederwahl in den Kongress gewonnen.
  • Foto: picture alliance/dpa

US-Wahl wird zur Hängepartie: Warum diese vier Frauen die einzigen Gewinnerinnen sind

Washington –

Mit bangem Blick schaut die liberale Welt derzeit auf den Wahlkampf in den USA, wo sich bereits irre Szenen abspielen. Obwohl der Demokrat Joe Biden aktuell führt (wenn auch sehr knapp) und noch einige Stimmen ausgezählt werden müssen, erklärte Donald Trump sich zum Sieger und die Wahl für beendet. Doch während das Chaos um das höchste Amt in den USA noch eine Weile anhalten wird, gibt es zumindest eine starke und gute Nachricht aus der Wahlnacht.

Alexandria Ocasio-Cortez aus New York, Ilhan Omar aus Minnesota, Ayanna Pressley aus Massachusetts und Rashida Tlaib aus Michigan werden auf ihre Sitze im US-Kongress zurückkehren. Alle Mitglieder des progressiven Kaders haben ihre Wiederwahl gewonnen – trotz schwieriger Bedingungen. Die vier Frauen eint dabei ein Ziel: Amerika soll moderner, grüner, liberaler und sozialer werden. 

Washington: Progressive Demokratinnen ziehen erneut in den Kongress ein

Alle vier setzen sich nicht nur für ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen ein, sondern auch für eine Gesundheitsversorgung für alle Amerikaner oder die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, von Amerikanern mit und ohne Migrationshintergrund. Auch der Rassismus in den USA gehört zu ihren Themen – denn alle vier haben als People of Color bereits direkte Erfahrung mit dem Thema gemacht. Nicht selten kamen die rassistischen Kommentare dabei vom amtierenden US-Präsidenten Donald Trump.

Trump verunglimpfte öffentlich alle vier Kongressfrauen. So attackierte er Ilhan Omar im Vorfeld des Wahl-Tages, dass sie ihm und den Amerikanern nicht zu sagen habe, wie sie ihr Land zu führen haben – wobei deutlich wurde, dass er Omar aufgrund ihres Aussehens und Geburtsortes nicht zu den Amerikanern zählt.

Trump attackierte die Kongressfrauen AOC und Ilhan Omar immer wieder

Die 38-Jährige ist die Verkörperung von allem, was Trump ablehnt: Eine dunkelhäutige Frau und Muslima. Sie wurde in Somalia geboren, floh dort vor dem Bürgerkrieg und kam mit zwölf Jahren in die USA. Als sie 2018 zum ersten Mal gewählt wurde, war sie die erste dunkelhäutige Frau, die Minnesota im Kongress vertrat.

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Auch die demokratische Kongressfrau Alexandria Ocasio-Cortez aus New York musste sich schon einiges von Trump anhören. Zuletzt stellte er sie meist als radikale, sozialistische Kämpferin da, die, wie alle „radikalen Linken“, die USA in den Abgrund reißen würde.

Doch auch sie gewann ihre Wiederwahl und das trotz aller Hindernisse. Obwohl ihr Sitz in der New Yorker Bronx und in Queens nie konkurrenzfähig war, schaffte sie es, mehr als 17 Millionen Dollar für ihre Wiederwahlkampagne zu sammeln. Ihr Herausforderer, der Republikaner John Cummings, bekam etwa 9,5 Millionen Dollar zusammen. Doch er war nicht ihr einziger Gegner: Eine Gruppe namens „Stop AOC Pac“ gab mehr als eine halbe Million Dollar für Anzeigen gegen die Kongressabgeordnete aus.

Nach Wiederwahl: AOC bedankt sich auf Twitter bei Unterstützern

Auf Twitter meldete sich Ocasio-Cortez nach ihrer Wiederwahl zu Wort: „New York-14 zu dienen und für die Familien der Arbeiterklasse im Kongress zu kämpfen, war die größte Ehre, das größte Privileg und die größte Verantwortung meines Lebens“, schrieb sie. „Danke an die Bronx und Queens, dass sie mich trotz der Millionen, die gegen uns ausgegeben wurden, wieder in das Parlament gewählt haben und mir vertrauen, dass ich sie erneut vertreten werde.“

Und auch Rashida Pressley aus Michigan wendete sich nach ihrem Wahlerfolg mit einer Botschaft an ihre Unterstützer: „Zusammen haben wir für unsere gemeinsame Menschlichkeit gekämpft. Wir haben uns organisiert. Wir haben uns mobilisiert. Wir haben unsere Werte gesetzlich verankert. Ich bin so stolz darauf, Ihre Kongressabgeordnete und Ihr Partner bei dieser Arbeit zu sein. Ich glaube an unsere Macht. Und wir fangen gerade erst an.“ 

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