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  • Mallorca, Sehnsuchtsziel für den Frühling – hier der Strand von Arenal an der Bucht von Palma.
  • Foto: picture alliance/dpa

Urlaub im Frühling: Minister will Reise-Vorauszahlungen kappen

Berlin –

Malle für Alle? Bis dahin dauert es noch, aber: Tui hofft auf einen baldigen Start der Mallorca-Frühjahrs-Saison. Viele Menschen sind in Reiselaune – was hemmt, ist oft die Vorauszahlung. Da will ein Minister aus dem Saarland jetzt handeln. 

 Geht es nach dem saarländischen Verbraucherschutzminister Reinhold Jost (SPD), sollen Urlauber künftig beim Buchen von Flügen oder Reisen nicht mehr im bisherigen Umfang vorab zu Kasse gebeten werden. Darüber soll beim nächsten Treffen der Ressortchefs der Länder beraten werden.

„100 Prozent Vorkasse geht gar nicht“, sagte Jost der dpa. Er setzt sich für eine deutliche Verringerung der Vorab-Zahlungen ein – und für eine automatische Rückerstattung, wenn die Reise nicht stattfindet.

Verbraucherschützer unterstützen den Vorschlag des Ministers

Josts Vorschlag stieß bei Verbraucherschützern auf offenen Ohren. „Das Beste wäre: Das Geld wird genau in dem Moment abgebucht, wenn ich die Reise antrete“, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller. Der vzbv fordert schon seit längerem ein Ende der Vorkasse bei Reisen.

Dazu notwendig sei ein Systemwechsel – von der Vorkasse zur Bezahlung bei Check-In, sagte Müller. Ein neues Gutachten der Hochschule Luzern zeigt, dass eine Umstellung für alle Beteiligten wirtschaftlich „gut umsetzbar“ und für Verbraucher nur mit „moderaten Preiserhöhungen“ verbunden sei. Ohne Vorkasse müssten die Flug- und Reiseanbieter für Vorleistungen Eigen- oder Fremdkapital aufnehmen.

Zahlung vor Reiseantritt: Preise würden leicht steigen

Wegen der extra Kosten dafür würden nach dem Gutachten die Preise für Flugbuchungen um maximal 3,3 Prozent, die für Pauschalreisen um 1,1 Prozent teurer. Nach Angaben Müllers werden für Flüge 100 Prozent des Flugpreises im Voraus verlangt, bei Pauschalreisen sind es zwischen 20 und 40 Prozent.

Urlaubsreisen stehen bei den Menschen in Deutschland einer Studie zufolge unverändert weit oben auf der Wunschliste, doch die Corona-Pandemie bremst die Planung. Demnach wissen 38 Prozent noch nicht, ob sie in diesem Jahr reisen werden. Das sind mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr, wie aus Analyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) hervorgeht.

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Knapp die Hälfte plant eine Urlaubsreise. Bei der Befragung im Januar 2020 – also vor Ausbruch der Pandemie – waren es noch 71 Prozent. Nur 14 Prozent gaben an, definitiv nicht verreisen zu wollen (Vorjahr: 11 Prozent).

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