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  • Trump schiebt die Verantwortung für das Coronavirus nach China.
  • Foto: dpa

UN-Chef warnt vor neuem „Kalten Krieg“: Doch Trump will China „zur Rechenschaft ziehen“

Washington –

„Wir müssen die Nation zur Rechenschaft ziehen, die diese Seuche auf die Welt losgelassen hat – China“, sagte Trump in einer Rede zum Auftakt der UN-Generaldebatte. Und das, obwohl UN-Chef António Guterres kurze Zeit vorher vor einem „Kalten Krieg“ zwischen den USA und China warnte. Die Rede passt allerdings zur Wahlkampfstrategie des US-Präsidenten, bei der hauptsächlich gilt: Die anderen sind schuld. 

„Unsere Welt kann sich keine Zukunft leisten, in der die beiden größten Volkswirtschaften die Erde spalten“, sagte UN-Chef Guterres.

Trump wetterte hingegen: „Die Vereinten Nationen müssen China für dessen Handlungen zur Rechenschaft ziehen.“ Für Kritiker steht fest: Trump sucht nach einem Sündenbock, um von seinem eigenen Versagen in der Corona-Pandemie abzulenken. Die Corona-Todesfälle sind mittlerweile auf 200.731 Fälle gestiegen, fast 1000 mehr als am Vortag (Stand: 23. September). 

Trump gibt weiter China die Schuld am Coronavirus

Doch nicht nur die Schuld an dem Coronavirus, welches er selbst hartnäckig „China-Virus“ nennt, schiebt Trump nach China. Er warf ihnen ebenfalls „ungezügelte Verschmutzung“ der Umwelt vor, während er selber immer wieder Umweltschutzverordnungen lockert.

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Auch vor seinem demokratischem Herausforderer Joe Biden macht Trump nicht Halt: „Wenn Biden gewinnt, gewinnt China“, sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) vor Anhängern in Ohio. „Wenn Biden gewählt wird, wird China Amerika besitzen.“

Trump: Die UN ist zu teuer und nützt nichts 

Dass Trump von den Vereinten Nationen nicht viel hält, bewies er unmittelbar vor der Generaldebatte. Beim Festakt zum 75-jährigen UN-Bestehen am Montag verzichtete er demonstrativ auf seinen angekündigten Auftritt. Für die USA sprach lediglich die stellvertretende UN-Botschafterin Cherith Norman Chalet.

Seit seinem Amtsantritt Anfang 2017 kritisiert Trump immer wieder die Vereinten Nationen: Sie seien zu teuer und würden nichts nützen. Während seiner Amtszeit zog der US-Präsident sein Land aus dem Klimaabkommen von Paris und dem Atomabkommen mit dem Iran zurück und kündigte Mitgliedschaften in einer Reihe von UN-Organisationen. (sr)

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