• Das Oktoberfest 2019
  • Foto: dpa

Tische fast ausgebucht: So stehen die Chancen auf’s Oktoberfest 2021

München –

Trotz Corona-Pandemie sind die Plätze beim Münchner Oktoberfest begehrt wie eh und je. Bereits jetzt gibt es fast genauso viele Reservierungen wie im Jahr 2019. Mit seinen zahlreichen deutschen und internationalen Gästen könnte das Volksfest zu einem Superspreader-Event unbekannten Ausmaßes werden – dennoch sind die Veranstalter zuversichtlich.

Auch wenn noch unklar ist, ob die Wiesn in München wie geplant vom 18. September bis zum 03. Oktober stattfinden können, stapeln sich bei den Festzelten bereits die Reservierungsanfragen. „Die Resonanz ist sehr positiv“, sagt der Sprecher der Wiesnwirte, Peter Inselkammer. „Die Leute wollen kommen.“ Bei den Hotelbuchungen gibt es dagegen merkliche Zurückhaltung. Wie von Hotelketten und Reiseportalen zu hören ist, gehen dort weniger Reservierungen, Buchungen und Suchanfragen nach Übernachtungsmöglichkeiten zur Wiesnzeit ein.

Oktoberfest 2021: „Chancen stehen fifty-fifty“

In normalen Jahren kommen in den beiden Festwochen sechs Millionen Besucher zum größten Volksfest der Welt. Sie trinken, singen und feiern in den Zelten auf engstem Raum. Ohne wirksamen Impfschutz böte das Fest alle Voraussetzungen für ein internationales Superspreader-Event.

Das könnte Sie auch interessieren: Spaniens neue Freiheit: „Eine gewisse Zahl an Opfern einkalkuliert“

Trotzdem haben sich laut Inselkammer die allermeisten Stammgäste schon jetzt ihre Plätze gesichert. Zu 95 Prozent hätten alle ihre angestammten Wiesntische so bestellt wie 2019. „Nur ganz wenige haben abgesagt.“ Die meisten Reservierungen kämen von Gästen aus München und der Region; es gebe aber auch Anfragen aus dem Ausland. Er selbst schätze die Chance für eine Wiesn „fifty-fifty“, sagt Inselkammer. „Ich bin zuversichtlich. Aber es hängt natürlich vor allem von den Impfungen ab.“

Superspreader-Event: Findet das Oktoberfest 2021 statt?

Den Wirten zufolge ist Anfang Juni der späteste Zeitpunkt für eine Absage oder Zusage zum Oktoberfest. „Dann müssten wir die Aufbaufirmen beauftragen“, sagt Inselkammer. Die Stadt will voraussichtlich im Mai den Daumen heben oder senken.

Das könnte Sie auch interessieren: Mar-a-Lago: Corona-Ausbruch in Trumps Luxus-Domizil – mit Folgen 

Er würde keine Wetten auf ein Oktoberfest 2021 abschließen, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zuletzt. „Man darf sehr skeptisch sein.“ Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sieht das ähnlich: „Ich halte die Skepsis des Oberbürgermeisters für absolut berechtigt und teile sie, auch wenn es heute noch keine abschließende Bewertung geben kann.“

Wiesn 2021: „Abgespeckte Version ist sinnlos“

„Eine abgespeckte Version ist keine Wiesn. Das wollen wir nicht“, sagt auch Wirtesprecher Inselkammer. „Mit Masken, begrenzten Plätzen und Abstand im Zelt: Das ist wirtschaftlich sinnlos – und das ist auch keine Wiesn, wie wir sie lieben und wollen. Das macht keinen Spaß.“

Unterdessen hat der Münchner Referent für Arbeit und Wirtschaft, Clemens Baumgärtner, nach einem entsprechenden Motivwettbewerb das Plakat für das Oktoberfest 2021 vorgestellt. Er zeigt sich zuversichtlich: „Wir planen (die Wiesn 2021) und sind hoffnungsvoll, dass sie in diesem Jahr stattfinden können“, so Baumgärtner.

Das könnte Sie auch interessieren: Wegen Corona-Pandemie: Beliebtes Musikfestival erneut abgesagt

Die Wirte würde eine erneute Absage viel Geld kosten. Allein Inselkammer veranschlagt die laufenden Kosten ohne Wiesn auf 400.000 Euro. Der Wirtschaftswert des weltweit größten Volksfestes liegt bei 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro. (dpa/prei)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp