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  • Der Angeklagte, er handelte laut Staatsanwaltschaft aus „sadistischer Grundeinstellung".
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Tim (2) bestialisch ermordet: Sein Peiniger zeigte vor Gericht keine Regung

Halle –

Tim hatte keine Chance,  sich gegen das zu wehren, was ihm ein 30-Jähriger grausam und immer wieder angetan haben soll – bis der Zweijährige kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Gestern begann der Prozess gegen den Mann – auch die Mutter steht vor Gericht.

Den Zuhörern stockt der Atem,  als der Staatsanwalt im Landgericht Halle die Anklage vorträgt: Ein 30 Jahre alter Mann hat demnach aus einer sadistischen Grundeinstellung heraus und aus sexuellen Motiven einen wehrlosen Zweijährigen gequält, missbraucht, erniedrigt und misshandelt – mehrfach.

Der kleine Tim wurde brutalst misshandelt

Der Angeklagte habe mit äußerster Brutalität auf den Jungen eingeschlagen und -getreten, so Staatsanwalt Hendrik Weber gestern. Um die Taten zu verdecken, habe er Tim getötet. Der Junge wurde im Sommer in der Wohnung der Mutter in Querfurt im Süden Sachsen-Anhalts tot aufgefunden. Die Alleinerziehende war die damalige Lebensgefährtin des Mannes.

Der 30-Jährige ist wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs, Körperverletzung und Mordes angeklagt. Der 36 Jahre alten Mutter wirft die Staatsanwaltschaft Misshandlung von Schutzbefohlenen und fahrlässige Tötung vor. Um die Lebensgemeinschaft nicht zu gefährden, habe sie Tim nicht beschützt und ihm nicht geholfen, obwohl ihr das jederzeit möglich gewesen wäre, so Weber.

Der Angeklagte zeigt vor Gericht keine Regung

Die Frau weinte gestern, der Mann zeigte keine Regung.Beide Angeklagten, die in Hand- und Fußfesseln ins Gericht gebracht wurden, schwiegen zu den Vorwürfen. Die Verteidiger kündigten an, dass sich die beiden später äußern wollen, entweder selbst oder per Rechtsanwalt. Tims Tod  hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.

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In der Kleinstadt im Saalekreis gab es Gedenkveranstaltungen für den Jungen – und Kritik an der Arbeit des Jugendamtes. Die Behörde wies diese jedoch zurück.Das Gericht schloss die Öffentlichkeit gestern aus, als es um Bild- und Tonaufnahmen vom Missbrauch auf dem Handy des Angeklagten ging. Der Prozess wird am 29. Dezember fortgesetzt.  (dpa)

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