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  • Bei Donald Trumps Wahlkampfveranstaltungen gab es nicht nur Vorwürfe gegen seinen Herausforderer Joe Biden, sondern auch vollen Körpereinsatz und wilde Gesten. Im Hintergrund drängen sich seine Anhänger, ignorieren die Abstandsregeln.
  • Foto: dpa

Studie: Trump-Auftritte sorgten für 30.000 Coronafälle – er liefert Beweis in Michigan

Michigan/Pennsylvania –

Chaotische TV-Duells, harte Vorwürfe und wüste Beschimpfungen: Der diesjährige Wahlkampf um die Präsidentschaft in den USA wird als einer der schmutzigsten in die Geschichte des Landes eingehen. Zum Abschluss zogen sowohl Amtsinhaber Donald Trump (74) als auch sein demokratischer Herausforderer Joe Biden (77) am Montag auf Veranstaltungen in den entscheidenden „Swing States“ noch einmal alle Register. Während Biden dies Corona-konform tat, trat Trump unter anderem in Michigan auf – vor tausenden Menschen ohne Masken und Abstand.

Als „korrupten Politiker“, der die Wirtschaft in eine „tiefe Depression“ stürzen würde, bezeichnete US-Präsident Donald Trump seinen Herausforderer Joe Biden am Montag vor Anhängern in Michigan. Mit neuen Corona-Auflagen werde der Demokrat die USA in einen „Gefängnisstaat“ verwandeln – eine Stimme für Biden sei eine Stimme für „Lockdowns, Entlassungen und Elend“, so der 74-Jährige.

Donald Trump: Biden wird USA zu „Gefängnisstaat” machen

Wie schon auf vorherigen Veranstaltungen betonte Trump, dass die Corona-Pandemie so gut wie überstanden sei – es sei nun an der Zeit, alle Auflagen zu lockern, damit die Wirtschaft sich wieder voll erholen könne.

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Dabei ist die Zahl der Neuinfektionen in den USA zuletzt wieder deutlich angestiegen, im Schnitt sind es 80.000 pro Tag. Nach Daten der Universität Johns Hopkins gibt es in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, bislang rund 9,3 Millionen bestätigte Infektionen. Mehr als 231 000 Menschen sind nach einer Infektion gestorben – mehr als in jedem anderen Land der Welt.

US-Studie: Trump-Veranstaltungen verursachten mindestens 30.000 Corona-Infektionen

Dass Donald Trump höchstpersönlich für einen nicht unerheblichen Anteil an den Infektionen verantwortlich sein soll, belegt jetzt eine neue Studie der Stanford University: Demnach haben sich auf seinen 18 Wahlkampfveranstaltungen zwischen Juni und September mindestens 30.000 Menschen zusätzlich mit dem Corona-Virus infiziert, 700 von ihnen starben.

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Laut den Forschern der Universität habe der Präsident die Infektionszahlen zusätzlich dadurch erhöht, dass er seine Anhänger ermutigte, auf Abstandsregeln und Masken zu verzichten. Auch bei seinem Auftritt am Montag in Michigan wurden kaum Schutzmaßnahmen eingehalten. Ein Video auf dem Twitter-Account des Präsidenten zeigt, wie dicht sich seine Anhänger vor der Bühne drängen.

Harte Bandagen im US-Wahlkampf: „Rassistischster Präsident der US-Geschichte”

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden versprach dagegen bei seinem Auftritt am Montag in Pennsylvania, im Falle seines Wahlsieges bei der Bekämpfung der Pandemie auf Wissenschaftler zu hören. „Wenn ich zum Präsidenten gewählt werde, werden wir Covid unter Kontrolle bekommen“, so der 77-Jährige. „Es ist Zeit, dass Donald Trump seine Koffer packt und nach Hause geht.“

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Auch Präsidentschaftskandidat Joe Biden zog bei seinen letzten Wahlkampfveranstaltungen noch einmal alle Register.

Foto:

dpa

Bei der Veranstaltung bezeichnete Biden den Amtsinhaber als den „korruptesten“ und „rassistischsten“ Präsidenten in der Geschichte der USA und warf ihm vor, bei der Eindämmung der Corona-Pandemie völlig versagt zu haben.

US-Wahlkampf beendet: Jetzt beginnen die Auszählungen

Biden setzte bei seinen Wahlkampfveranstaltungen auf das Konzept „Autokino“: Seine Anhänger kamen in ihren Fahrzeugen, ihre Zustimmung drückten sie mit Hupkonzerten aus.

Am heutigen Dienstag sind die US-Bürger aufgerufen, den Präsidenten, die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie rund ein Drittel der 100 Mandate im Senat neu zu bestimmen. Mit ersten Ergebnissen wird frühestens am Mittwochmorgen mitteleuropäischer Zeit gerechnet.

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