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  • Die Deutsche Bahn stellt die neue Stimme der Lautsprecher-Durchsagen vor. Sie kommt von Heiko Grauel aus Dreieich im Kreis Offenbach.

Stimme dürfte Ihnen bekannt vorkommen…: Heiko ist der neue Lautsprecher der Bahn

Frankfurt –

„Das Rauchen ist nur in gekennzeichneten Bereichen gestattet.“ Die Frauenstimme, die mit dieser und vielen anderen Durchsagen aus den Lautsprechern der deutschen Bahnhöfe schallt, hat sich über Jahre in die Gehirne von Pendlern und Reisenden eingebrannt.

Doch bald wird sie von einem Mann abgelöst! Er kommt aus dem 40.000-Seelen-Örtchen Dreieich (Hessen) und ist 45 Jahre alt. Und: Seine Stimme dürfte Ihnen bekannt vorkommen…

Deutsche Bahn: Neuer Durchsagen-Sprecher macht sonst Werbung

Denn Heiko Grauel macht auch Werbung – unter anderem für Porsche, Mercedes, Hochland (Käse), Syoss (Haarshampoo) und Ferrero!

Mit seiner angenehmen, maskulinen Klangfarbe hat er nun auch die Deutsche Bahn von sich überzeugt, setzte sich 2019 gegen Hunderte Mitbewerber durch und sprach bereits über 14.000 Zeilen für die DB ein.

Dass das Bahnunternehmen sich für ihn entschieden hat, beschreibt er selbst als ein „sehr schönes und erhebendes Gefühl“.

Allerdings wird seine Stimme bald auch für Wut und Aufregung bei den Passagieren sorgen – etwa, wenn Verspätungen und Zugausfälle durchgesagt werden. Doch er hoffe, dass seine Stimme „in einer sympathischen Art und Weise“ den Reisenden mit Informationen über Anschlusszüge und andere Lösungen weiterhelfen könne. 

Heiko Grauels Stimme erklingt bis Ende 2022 an allen deutschen Bahnhöfen

In Wolfsburg schallt seine Stimme schon seit Mitte November mit Rauchverboten und anderen Standarddurchsagen durch den Bahnhof. In den kommenden Monaten soll sie auch im Stuttgarter Raum erklingen und im Laufe des Jahres im Rhein-Main-Gebiet. Bis Ende des Jahres 2022 dann an allen 5700 Bahnhöfen bundesweit. 

Heiko Grauel: „Ich bin mal gespannt, wie es klingen wird.“ Normalerweise höre er sich als Sprecher im Fernsehen oder Radio, und nicht einfach so, wenn er unterwegs sei. „Ich vermute mal, man wird sich hineingrinsen und denken: Mein Gott, das bin ja ich!“

Das ist die Text-to-Speech-Technik der Deutschen Bahn 

Mehr als 14.000 Zeilen hat Heiko Grauel für die Deutsche Bahn in einem Frankfurter Tonstudio eingesprochen. Darunter waren Standarddurchsagen wie „Bitte beachten Sie weitere Lautsprecheransagen“, aber auch ungewöhnliche Sätze wie dieser: „Die restlichen Kräuter grob abzupfen.“

Hintergrund ist eine neue Technik, die die Deutsche Bahn mit der neuen Stimme einführt. Die sogenannte Text-to-Speech-Technologie soll die Bahnhofsdurchsagen noch flüssiger und verständlicher für die Reisenden wirken lassen.

Die eingesprochenen Sätze von Heiko Grauel werden mittels der neuen Technik in einzelne Silben zerhackt und können beliebig zu neuen Sätzen und sogar neuen Worten zusammengefügt werden. Heißt im Klartext: Wörter müssen nicht mehr als Ganzes aufgezeichnet worden sein, sondern können aus einzelnen Lauten gebildet werden.

Damit sollen individuelle, situations- und standortspezifische Ansagen ermöglicht werden. Die aktuellen Durchsagen stammen von einer Computerstimme. (jri)

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