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„Stehe unter Schock“: Billie Eilish jüngste Sängerin für einen James-Bond-Song

Los Angeles –

Der Blitzaufstieg von Billie Eilish zum Superstar war sensationell. Dennoch überrascht, dass die US-Musikerin mit gerade mal 18 einen der begehrtesten Jobs im Pop erhält: den neuen Bond-Song.

Wird sie dieses prestigeträchtige Lied so prachtvoll schmettern wie einst Shirley Bassey (83) in „Goldfinger“ und „Moonraker“?

Oder pathetisch schmachten wie zuletzt Sam Smith (27) in „Spectre“? Oder wird Billie Eilish (18) mit dem Titelsong des 25. Bond-Films „No Time To Die“ („Keine Zeit zu sterben“) ein ganz eigenes Ding durchziehen, wie bisher schon in ihrer atemberaubenden Selfmadefrau-Karriere?

Zu hören ist vorerst kein einziger Ton vom Vorspannlied zum Top-Kinoereignis des Jahres 2020, das am 2. April Premiere haben wird. Aber soviel steht schon fest: Die Berufung einer gerade erst volljährigen Musikerin zum neuen Bond-Song-Girl weckt gespannte Erwartungen – und bei manchen auch Sorge um ihren Pop-Darling.

Billie Ellish: Kölner Konzert in Sekunden ausverkauft

Denn die 2019 mit Millionen Audiostream-Klicks und verkauften Alben zum globalen Superstar aufgestiegene Eilish aus Los Angeles ist die jüngste Künstlerin, die je ein James-Bond-Titellied geschrieben und aufgenommen hat. Ihr Konzert im Juli 2020 in Köln war binnen Sekunden  ausverkauft.

Doch kommt die Aufnahme in den Musik-Olymp womöglich zu früh?

Verhebt sich die so makellos gestartete Künstlerin damit? Oder ist Billie eigentlich „zu cool“, um „eine der angestaubtesten Film-Marken“ musikalisch zu untermalen, wie der britische „Guardian“-Kritiker Stuart Heritage orakelte?

Billie Eilish ist sich der Besonderheit, in so jungen Jahren für James Bond zu singen, bewusst: „Es fühlt sich völlig verrückt an, ein Teil dieser Sache zu sein“, dies sei „eine riesige Ehre“, schrieb die bei den Eltern lebende Künstlerin nach der Bekanntgabe des Coups. „Ich stehe noch unter Schock.“

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Bond-Darsteller Craig

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picture alliance/dpa

Ihre Vorgänger und Vorgängerinnen hatten praktisch allesamt schon länger Berühmtheit  erworben, bevor sie einen  007-Song übernahmen: Etwa die stimmgewaltige Shirley Bassey (häufigste Bond-Vorsängerin mit gleich drei Auftritten 1964, 1971, 1979), Tom Jones (1965) und US-Popikone Nancy Sinatra (1967). Danach sangen Megastars wie Paul McCartney (1973), Tina Turner (1995) und Madonna (2002) für 007.

Im besten Fall winkt ein Oscar

Ein James-Bond-Song – das ist für jeden Künstler, wie berühmt er auch bereits sein mag, eine Riesensache. Wie Catherine Haworth von der britischen Uni Huddersfield erklärt, birgt eine solche Berufung „die Chance, Teil eines kulturellen Phänomens zu werden – ein Teil der am längsten laufenden Film-Marke der Geschichte und eines der unverwechselbarsten Filmcharaktere“.

Im besten Fall winken ein Oscar und mit ziemlicher Sicherheit hohe Chartplatzierungen.

Man darf also gespannt sein, was die bisher schrill und unangepasst daherkommende Billie Eilish aus ihrer Bond-Chance macht. Der Druck dürfte auch für sie riesengroß sein.

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