• Der russische Präsident ist ein Fan der Marine und von Unterwasser-Waffen.
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Sie kann ganze Landstriche vernichten : Putins unheimliche Waffe „Poseidon“

Moskau –

Klasse statt Masse: Russland rüstet weiter auf und macht dabei mit neuen Superwaffen von sich reden. Vor allem ein Torpedo mit dem Namen des griechischen Meeresgottes zieht dabei Aufmerksamkeit auf sich: „Poseidon“ ist für westliche Abwehrsysteme nicht zu entdecken – kann aber wohl nukleare Tsunamis auslösen. 

Wirtschaftlich ist Russland von manchem Dritte-Welt-Land nicht weit entfernt. In der Waffentechnik kann es mit der Weltspitze locker mithalten, das zeigt auch  „Poseidon“. Am 21. April erwähnte Russlands Präsident Wladimir Putin das Projekt in einer Rede fast beiläufig. An dem Waffensystem werde „gemäß den Entwicklungsplänen der Streitkräfte“ gearbeitet, erklärte er damals. 

„Poseidon“ ist bereits in der Testphase: Das weiß man über das Projekt

Doch das Projekt scheint über die Entwicklungsphase bereits hinaus zu sein. Laut dem norwegischen Geheimdienst ist „Poseidon“ bereits in der Testphase. Genauere Infos dazu gab es nicht. Indirekt lässt sich aus den Aussagen aber ein mutmaßliches Erprobungsgebiet von „Poseidon“ erschließen: die Arktis. In der an Bodenschätzen reichen Region ist der norwegische Geheimdienst besonders aktiv. 

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Bereits 2018 hatte Putin erstmals offen über das Projekt gesprochen: „Es gibt nichts und niemanden, durch das es aufgehalten werden könnte“, schwärmte er. Damals hielt man diese Aussage im NATO-Hauptquartier in Brüssel noch für einen Bluff. Inzwischen weiß man es besser: Der Poseidon-Torpedo ist etwa 20 Meter lang, 40 Tonnen schwer und mit einem Atom-Sprengkopf bestückt. Reichweite: 10.000 Kilometer. Das Waffensystem soll die nukleare Fracht in die Nähe einer Küste bringen und dort zünden. Die Folge: ein nuklearer Tsunami, der ganze Landstriche vernichten könnte. 

Warum entwickelt Russland solche Waffen?

Das Einzige, was westliche Dienste bisher nicht über die russische Wunderwaffe wissen: Wie klingt der Antrieb des Torpedos?  Und wie kann man verhindern, dass die Unterwassersensoren im Nordatlantik ins Leere lauschen? In der Welt der Geheimdienste ist das derzeit  die Millionen-Dollar-Frage. 

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Aber warum entwickelt der Kreml solche Waffen? Schließlich verfügt er über Hunderte Nuklearraketen. Die Antwort könnte in den Sternen stehen – nicht nur sprichwörtlich. Denn China und die USA stehen kurz davor, Raketen aus dem Weltraum abschießen zu können. Das würde die Weltmachtstellung Russlands gefährden. Wohl deshalb weicht der Kreml nun in die Tiefen der Meere aus. 

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