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  • Foto: Oliver Berg/dpa

„Schreckliches Verbrechen“: Pflegemutter schlägt Kind (1) tot

Wuppertal/Solingen –

Emphatielos, egoistisch und als Pflegemutter völlig ungeeignet:  Zu dieser Einschätzung kam das Wuppertaler Landgericht bei dem Prozess gegen eine 51-jährige Frau aus Solingen. Dennoch: Sie bekam  mehrfach Pflegekinder zugewiesen. Für das kleine, gerade mal 21 Monate alte Mädchen Naelys endete dies verheerend – sie wurde von ihrer Pflegemutter tot geprügelt. 

Die Urteilsbegründung war das Protokoll eines „schrecklichen Verbrechens”, das sich vor den Augen der Behörden angebahnt hat. Das Gericht erhob schwere Vorwürfe gegen sie: Die beteiligten Institutionen und Jugendämter hätten sich gegenseitig nicht informiert und Informationen über die Pflegemutter voreinander zurückgehalten.

„Sie sah aus wie aus einem Krisengebiet“

Nach einem halben Jahr bei Frau G. war das Mädchen bereits nicht wiederzuerkennen, wie der Richter sagte. Ein Sanitäter schilderte:„Sie sah aus wie ein Kind aus einem Krisengebiet.“

Mehrere Zeugen seien entsetzt darüber gewesen, wie die Frau das Kind behandelt habe und hätten sogar eine Kindeswohlgefährdung angezeigt. Doch das Jugendamt schritt nicht ein. 

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Der Auslöser am Tattag: Das Mädchen habe die Linsensuppe nicht essen wollen. Frau G. sah rot: Sie habe so sehr auf das Kind eingeschlagen, dass es vom Hochstuhl fiel und blutete.

Wie von Sinnen müsse die Frau mit ungeheurer Wucht auf das Kind eingeschlagen haben – anders seien die schlimmen inneren Verletzungen, an denen Naelys starb, nicht zu erklären, so das Gericht. (alp/dpa)

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