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  • In Saudi-Arabien leben Millionen ausländische Arbeitnehmer (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa/AP

„Richtungsweisendes Urteil“: Frau quälte Angestellte, bis sie starb – Todesstrafe

Die Haushaltshilfe aus Bangladesch wurde gequält und unterdrückt, gefoltert, bis sie starb: Jetzt hat ein Gericht in Saudi-Arabien eine Frau zum Tode verurteilt.

Der Ehemann der Verurteilten bekam mehr als drei Jahre Haft und eine Geldstrafe von umgerechnet rund 11.000 Euro, weil er Beweisstücke zerstört und die Angestellte Abiron Begum nicht ausreichend medizinisch versorgt hatte. Das teilte das für ausländische Arbeiter zuständige Ministerium in Bangladesch mit.

Begum war 2017 nach Saudi-Arabien gekommen und dort im März 2019 ermordet worden. Die örtliche Zeitung „The Daily Star“ schrieb, dass ihre Arbeitgeber sie gefoltert haben sollen – sie hätten sie etwa mit kochendem Wasser übergossen und ihr das Essen verweigert. Später hätte die Familie den Kontakt zum Opfer verloren.

Das Urteil gegen saudische Arbeitgeber ist ein Meilenstein

Nach Angaben des Ministeriums ist das Urteil das erste dieser Art gegen saudische Arbeitgeber wegen der Misshandlung bangladeschischer Hausangestellter. Die Anwältinnen-Vereinigung in Bangladesch sprach von einem „richtungsweisenden Urteil“ und einem „Meilenstein“, um Würde und Rechte ausländischer Arbeiter zu schützen. Die Vereinigung, die Opfern von Folter rechtlichen Beistand bietet, forderte die Regierung in Riad auf, das Urteil rasch zu vollstrecken.

In Saudi-Arabien leben zehn Millionen Hilfsarbeiter aus dem Ausland

In Saudi-Arabien leben der Organisation Human Rights Watch zufolge rund zehn Millionen ausländische Arbeitnehmer. Ein Großteil von ihnen stammt aus Bangladesch, Indien und Pakistan.

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Nach Angaben von Menschenrechtlern sind die schätzungsweise eine Million Frauen, die im Land als Hausangestellte arbeiten, häufig Diskriminierung, Misshandlung und Gewalt ausgesetzt. Damit verbunden sind teils dramatische Folgen für die psychische Gesundheit der Betroffenen. (dpa/miri)

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