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„Rassismus ist ein Virus“: Brasilien: Schwarzer brutal getötet – überall Proteste

Porto Alegre –

Nach zahlreichen Rassismus-Vorfällen in den USA macht jetzt ein ähnlicher Fall aus Brasilien Schlagzeilen. Dort wurde ein Schwarzer vor einem Supermarkt von Sicherheitsmännern angegriffen und dabei so schwer verletzt, dass er starb. In Brasilien kam es danach zu zahlreichen Protesten. Laut Vizepräsident Mourão existiere in dem südamerikanischen Land jedoch kein Rassismus.

In São Paulo, Brasília und Rio de Janeiro gab es am Freitag zahlreiche Kundgebungen und Proteste. Auf Transparenten war zu lesen: „Schwarze Leben zählen“ und „Rassismus ist ein Virus“. Vor dem Tatort in Porto Alegre lieferte sich eine kleine Gruppe von Demonstranten Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Rassismus in Brasilien: Sicherheitsleute töten einen Schwarzen

Das Opfer João Alberto Silveira Freitas war am Donnerstagabend vor einem Supermarkt in Porto Alegre im Süden des Landes von zwei Sicherheitsmännern niedergerungen und brutal geschlagen worden. Der 40-Jährige starb noch am Tatort an seinen Verletzungen.

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Nach tödlichem Angriff auf Schwarzen: Anti-Rassismus-Proteste in Brasilien

Der Betreiber des Supermarktes bedauerte den Vorfall und sagte der Familie des Opfers Unterstützung zu. Die Kette kündigte an, den Vertrag mit der Sicherheitsfirma zu beenden, den Filialleiter zu suspendieren und den Supermarkt vorübergehend zu schließen. Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei einem der Tatverdächtigen um einen Mitarbeiter der Militärpolizei außer Dienst.

Die Tat ereignete sich einen Tag vor dem sogenannten Tag des Schwarzen Bewusstseins am Freitag, an dem an den Beitrag der Schwarzen zu Kultur und Identität Brasiliens erinnert wird. Jedoch: Diskriminierung von Schwarzen ist auch in dem größten Land Lateinamerikas immer wieder an der Tagesordnung.

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Vizepräsident Mourão streitet Existens von Rassismus ab

Vizepräsident Hamilton Mourão bedauerte den Vorfall, stritt aber ab, dass Brasilien unter Rassismus leide. „Für mich existiert inBrasilien kein Rassismus“, sagte er am Freitag. „Das ist etwas, dass sie hier inBrasilien importieren wollen. Das gibt es hier nicht.“ (prei/dpa)

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